von ssch » Samstag 19. März 2011, 13:43
Das alte Mindener Verstärkeramt befand sich im Postgebäude am damaligen Adolf-Hitler-Platz gegenüber dem Mindener Dom. In vielen deutschen Städten bestand eine ähnliche Situationen, dass die Verstärkerämter in den alten Hauptpostämtern im Stadtkern untergebracht waren. Durch enge Innenstadtbebauung und leicht brennbare historische Gebäude waren diese Knotenpunkte natürlich im Falle von Luftangriffen besonders gefährdet. Deshalb bestand die grundsätzliche Weisung, außerhalb der Stadtkerne neue, verbunkerte Verstärkerämter zu bauen. Teilweise wurden die alten Ämter dabei gedoppelt, teilweise wurden die durch die Ausdehnung des Kabelnetzes wachsenden Verstärkerkapazitäten zwischen den Ämtern aufgeteilt. In machen Fällen wurden Ringkabel um die Stadtkerne herum verlegt.
Zurück nach Minden: Die damaligen Überlegungen sind recht anschaulich in dem Schreiben dargelegt, zu dem der obige Plan als Anlage B gehört (siehe Anhang). Die Planungen sind von 1936/37; am 21. Mai 1937 hat die Wehrmacht ihren Anteil an den Kosten der Kabelverlegung aus "Sondermitteln" freigegeben. Ich weiß es nicht sicher, aber ich vermute, dass sehr zügig mit den Bauarbeiten begonnen wurde. Das muss man dann natürlich im Zusammenhang mit Bauarbeiten an benachbarten Verstärkerämtern und Kabelauslegearbeiten im Zuge der Vermaschung des deutschen Fernkabelnetzes sehen.
Viele Grüße
Sebastian
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