Das Lager Espenfeld hat eine relativ kurze Geschichte. Erst im Januar 1945 wurde es errichtet. Das Lager lag deutlich näher als die anderen am Jonastal. Der tägliche Marschweg zu den Baustellen wurde für die dort eingesetzten KZ-Häftlinge so erheblich verkürzt. Trotz der Nähe zu der Baustelle hatte das Lager nur einen provisorischen Charakter. Innerhalb kürzester Zeit wurde es aus dem Boden gestampft. Lediglich einige feste Baracke wurden errichtet. Die restlichen Unterkünfte bestanden aus großen Mannschaftszelten. Etwa 1.500 Häftlinge waren in dem Lager untergebracht. Unter ihnen befanden sich viele Juden, aber auch desertierte SS-Soldaten. Der „Verschleiß“ dieser Menschen war gewollt, ihre Rückkehr ins Hauptlager nicht erwünscht. Bis zu 25 Wachunde halfen überwiegend ukrainischer SS bei der Bewachung des Lagers. Als im April 1945 die amerikanischen Soldaten von Westen her in Thüringen vorrückten, wurde auch das Lager Espenfeld evakuiert. Die marschunfähigen Häftlinge wurden im „Camp Arnstadt“ erschossen und im nahegelegenen Graben und weiteren Gruben eilig verscharrt. Es sollten möglichst wenig Spuren übrig bleiben. Die anderen Häftlinge wurden in das Hauptlager Buchenwald getrieben. Die Amerikaner stießen bei ihrer Ankunft am 10. April nur noch auf die Reste des kurzlebigen Lagers und die Leichen der Erschossenen.
Zusammenfassung:
Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald Nummer: 2234
Ort: Espenfeld [1]
Bezeichnung:
Gebiet: Thüringen
Eröffnung: August 1944 [1]
Schließung: Befreiung im April 1945 [1]
Deportationen:
Häftlinge: Etwa 7.000, vor allem Russen, Polen und Tschechen [1]
Geschlecht: Männer [1]
Einsatz der Häftlinge bei:
Art der Arbeit: Stollenbau im Jonastal [1]
Bemerkungen: Die Häftlinge waren in einer „Zeltstadt“ untergebracht. Espenfeld war ein Teillager von Ohrdruf, S III und die Arbeiten sind in diesem Zusammenhang zu sehen. [1] [s. a. Außenlager Ohrdruf, Nr. 299] Quelle: [1] Schröter/Trombke 1992