Stasjulevics, Heiko
150 Seiten, ISBN 978-3934748699, 1. Auflage 2001 Rockstuhl Verlag
Im November 1909 wird das erste Luftschiff in Gotha begeistert empfangen. 1910 beginnt der Bau einer riesigen Luftschiffhalle, die am 9. Juli 1910 eingeweiht wird. Am 28. Juli 1910 ankert das damals größte halbstarre Luftschiff, der Militärkreuzer M 3 vor der Luftschiffhalle. … Zweifellos gehört Gotha seither zu den Bekanntesten Fliegerstädten Thüringens. Vor allem, weil Gotha nicht nur einen Flugplatz besahs, sondern dort immer mehr Flugzeuge konstruiert und produziert wurden. Der Autor Heiko Stasjulevics hat diese spannende Entwicklung auf das genauste beschrieben. Die erste Thüringer Flugwoche kam nach Gotha und wurde vom 25. Februar bis zum 5. März 1911 auf dem Boxberg ausgetragen. Noch 1912 wurde eine Fliegerschule am Luftschiffhafen angesiedelt. In der Gothaer Waggonfabrik begann die Produktion der Gotha-Taube, die am 24. April 1913 zum ersten mal in die Lüfte ging. Die Geschwindigkeit betrug damals 125 km/ h. Während des ersten Weltkrieges vergrößerte sich die Produktionsfläche in der Waggonfabrik von 1913 mit nur 6.580 Quadratmeter auf 21.790 Quadratmeter im Jahr 1918. Zahlreiche Flugzeugmodelle kamen in die Produktion, darunter das Großkampfflugzeug G V. Am 13. Juni 1917 warfen 17 dieser Maschinen ihre Bombenlast über London ab. Nach einer „Ruhephase“, nach dem ersten Weltkrieg, begann mit der Machtergreifung Hitlers ein umfangreicher Aufschwung der Produktion immer neuer Flugzeuge. 1934 flog die Go 145 als Schuldoppeldecker zum ersten mal, die als Verbindungsflugzeug von der Legion Conner im spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) zum Einsatz kam. Bald kamen aus Gotha auch die ersten Lastensegler. Mit der Schaffung des Gothaer NUR – Flüglers Go229/ Ho IX V3 (der sich im Besitz eines Museums in Washington in den USA befindet) werden heute Ähnlichkeiten mit dem amerikanischen Stealthbomber B-2 nachgesagt.