ARNSTADT.
„Rein zufällig habe ich von Ihren Plänen erfahren, die Straße durch das Jonastal aus der finanziellen Verantwortung des Bundes in die Verantwortung des Kreises zu überführen und in diesem Zusammenhang, um Kosten zu sparen, das Jonastal zu einem Fahrradweg umzuwidmen und als Ausgleich dafür eine nach modernsten Vorschriften gebaute Trasse über das Espenfeld-Gosseler-Hochplateau zu bekommen“, schreibt der Arnstädter Hansjürgen Müllerott an das Bauamt der Kreisverwaltung. Man nehme es damit in Kauf, dass der Verkehr des Jonastales künftig durch die Innenstadt von Arnstadt und die Plauesche Straße läuft. „Ihnen ist bekannt dass Sie das Landesamt für Archäologische Denkmalpflege in Weimar über dieses Projekt zu informieren haben,. da vor Baubeginn alle archäologischen Funde vom Landesamt auf Kosten des Verursachers ausgegraben werden müssen. Die untere Denkmalbehörde hätte Sie wiederum über die zu erwartenden Funde und Fundplätze informieren müssen“, so Müllerott. Da er sich seit Jahren mit diesem Bereich beschäftigt und in Publikationen z.T. auch auf die Funde eingegangen ist, macht Müllerott eine Aufstellung dessen, was für Funde entlang der geplanten Trasse zu erwarten sind
1. Raum Espenfeld: ein mittelsteinzeitlicher Fundplatz im Norden, slawische Gräber und weitere Gräberfelder beiderseits von Espenfeld, eine slawische Siedlung, Wall- und Siedlungsreste nördlich von Espenfeld, kleine Burg südwestlich.
2. Raum Espenfeld – Gossel: Reste des alten Süd-Nord-Handelsweges, Reste eines Hohlweges, steinzeitliche und hügelgräberbronzezeitliche Siedlungsreste, ein Steinkreuznest, das wüste Kloster St. Nicolai, was im Boden noch vollständig vorhanden sein dürfte.
3. Raum Gossel – Crawinkel: Reste des alten Süd-Nord-Handelsweges, eine kleine Burganlage, steinzeitliche und hügelgräberbronzezeitliche Siedlungsreste, im Bereich der Relikten Dorfflur Gossel, mir sind nur zwei derartige bekannt, sind Unmengen von Aufmaßen und Profilzeichnungen vonnöten, was die Steinwälle betrifft.
Hansjürgen Müllerott empfielt, das Landesamt für Archäologie in Weimar umgehend von den geplanten Baumaßnahmen in Kenntnis zu setzen. Der Kreis müsse zudem die Kosten für die Ausgrabungen einplanen, die das Landesamt durchführen muss.
Quelle: http://www.espenfeld-gossel.de