Quelle: Zeitzeugen vom 25.11.2002
Cläre Werner
(Burgwartin auf der Wachsenburg bei Arnstadt)
„Ich kann mich noch gut an diesen Tag erinnern. Es war der 4. März 1945. Für den Tag hatten wir eine Geburtstagsfeier für den Abend geplant, diese wurde aber kurzfristig abgesagt … Hans war auch da und half uns noch, dann sagte er uns, dass heute auf dem Übungsplatz (Truppenübungsplatz Ohrdruf d.A.), Weltgeschichte geschrieben wird. Es wird etwas gemacht, was es auf der Welt noch nicht gegeben hat. Wir sollen am Abend auf den Turm gehen und in Richtung Röhrensee schauen. Er wisse auch nicht wie das neue Ding aussehen wird. So waren wir ab 20 Uhr auf dem Turm. Nach 21 Uhr gegen halb zehn war hinter Röhrensee mit einmal eine Helligkeit wie hunderte von Blitzen, innen war es rot und außen war es gelb, man hätte die Zeitung lesen können. Es war alles sehr kurz und wir konnten dann alle nichts sehen, wir merkten nur, dass es eine mächtige Sturmböe gab, aber dann alles ruhig war. Ich wie auch viele andere Einwohner von Röhrensee, Holzhausen, Mühlberg, Wechmar und Bittstedt hatten am anderen Tag oft Nasenbluten, Kopfschmerzen und auch einen Druck auf den Ohren.“
(aus: Edgar Mayer, Thomas Mehner/ Das Geheimnis der deutschen Atombombe/ 2001/ Seite: 206 ff)