Bald lautlose Stille auf Platz – Kein Gefechtsschießen auf TÜP Ohrdruf – vom 04.11.2004
Quelle: Thüringer Landeszeitung vom 04.11.2004
Bald lautlose Stille auf Platz
Kein Gefechtsschießen auf TÜP
von Conny Möller
Gotha/Ohrdruf. (tlz) „Wir fühlen uns als Bauernopfer von Thüringen“, kommentiert Hauptmann Andreas König, Kommandeur des Truppenübungsplatzes Ohrdruf die Streichaktion des Verteidigungsministers. Von derzeit 140 Beschäftigten sollen 110 Stellen auf dem Truppenübungsplatz gestrichen werden.
Bei Hauptmann Konig stand gestern das Telefon nicht still. Ob Kommunalpolitiker oder Familienangehörige, sie alle wollten wissen, wie es um die weitere Zukunft des Platzes bestellt ist. König: Es gibt noch nichts Konkretes, außer, dass der TÜP bestehen bleibt. Auf dem TÜP sind vorwiegend zivile Mitarbeiter als Feuerwehrleute. Handwerker und Kraftfahrer beschäftigt. Nicht nur Stellen sollen gekürzt werden, sondern künftig darf nicht mehr scharf geschossen werden. Wenn auf dem Platz nicht mehr geschossen werden darf, muss man sich fragen, was noch alles kommt, sorgt sich Ohrdrufs Bürgermeister Klaus Scheikel. Schließlich verfügt der TÜP über die modernsten Schießanlagen, die die Bundeswehr aufzuweisen hat. Im Klartext: Trotz Schießverbot wird derzeit eine neue Schießbahn auf dem Platz gebaut. Scheikel zeigte sich aber erfreut, dass der Standort erhalten bleibt.
„Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen“, zeigte sich Oberstleutnant Timm Ahrens, Kommandeur der Gothaer Friedenstein-Kaserne erleichtert, als er Montagabend die Nachricht erhielt, dass sein Standort erhalten bleibt. Gestern teilte er den Soldaten des Panzeraufklärungsbataillons 13 und zivilen Mitarbeitern die neue Struktur mit. Obwohl die Kaserne mit einem Zuwachs von 70 Stellen nach den Plänen des Verteidigungsministerium aufgestockt wird, sollen die Panzeraufklärungskompanien 370 und 390 aufgelöst werden. Das Personal wird in zwei andere Kompanien versetzt, so Ahrens. Bisher war das Bataillon der 13. Division in Leipzig unterstellt. Auch das wird sich ändern, Künftig werden die Gothaer der Frankenber-ger Brigade unterstellt. Ahrens: ,,Erst wenn die Stellenbesetzungsliste vom Heer vorliegt, können konkrete Aussagen getroffen werden.“