Mahnmale für die Gefallenen des zweiten Weltkrieges – Erinnerungen wach halten – vom 18.11.2004
Quelle: Thüringer Allgemeine – Lokalteil Arnstadt vom 18.11.2004
Erinnerungen wach halten
ILMTAL. Am vergangenen Wochenende wurden in Kleinliebringen und Döllstedt anlässlich des Volkstrauertages zwei Mahnmale für die Gefallenen des zweiten Weltkrieges, mit Andachten durch die Gemeindepfarrer Strickler und Albrich, eingeweiht. Spenden aus den jeweiligen Dörfern machten dies möglich.
Noch können uns einige Zeitzeugen über ihre grausamen Erlebnisse im zweiten Weltkrieg erzählen. Doch es dauert nicht mehr lange und es werden nur noch die Mahnmale sein, die uns an die Opfer der Kriege erinnern werden. Im Ilmtal wurden am vergangenen Wochenende zwei Kriegsdenkmäler eingeweiht. Zum einen in Kleinliebringen und zum anderen in Döllstedt. Sie sollen zu mehr Menschlichkeit aufrufen, wünschen sich die Pfarrer und deren Gemeindeglieder.
Das Mahnmal in Kleinliebringen wurde mit der Hilfe vieler Bürger errichtet. Mit einem Gottesdienst durch Pfarrer Matthias Strickler aus Oberwillingen erhielt das ganze eine würdige Umrahmung. Pfarrer Strickler betonte, dass die Namen uns helfen, die Erinnerungen wach zu halten und erzählen von den Schrecken der Gewalt. 4100 Euro kostete das Mahnmal. Auch das aus dem ersten Weltkrieg wurde erneuert. Große Unterstützung erhielt die Organisationsgruppe um Ortsbürgermeister Helmut Böttner vom Steinbruch Großliebringen. „Doch ohne die Spenden der Bürger von Kleinliebringen wäre es nicht möglich gewesen,“ betonte Helmut Böttner. „Es wurde Zeit“, sprach er, „denn bereits zu DDR-Zeiten hatten wir die Gedenktafel in Angriff genommen, doch errichten durften wir sie nicht“, bedauerte Böttner.
Zur Einweihung wurde für jeden Gefallenen des ersten und des zweiten Weltkrieges eine Kerze entzündet und eine Rose niedergelegt. Zudem schmücken einige am Boden liegende Kränze die Gedenktafeln. Der Chor „Singer Spätlese“, sang sich mit seinen Liedern in die Herzen der Gäste und so manche Träne wurde still und heimlich verdrückt.
Nach der Einweihung lud der Ortschaftsrat bei Kaffee und Kuchen zum gemütlichen Beisammensein in das Gasthaus „Zur Deube“. In Döllstedt war es Pfarrer Friedrich Albrich der mit einer kleinen Andacht die Gedenktafel unter den Schutz und den Segen Gottes stellte. 23 Gemeindeglieder, Bürgermeister Wilfried Neuland und Ortsbürgermeisterin Ute Mocigamba nahmen an der Einweihung teil. Mit Glockengeläut wurden am Samstagnachmittag Kränze niedergelegt. Hier sei die große finanzielle Unterstützung der Einwohner Döllstedts zu erwähnen. Auch die Gemeinde Ilmtal trug mit einem Teilbetrag zur Errichtung der Gedenktafel bei. Während das Ilmtal in Kleinliebringen 13 Gefallene zu beklagen hat, sind es in Döllstedt zehn. Im zweiten Weltkrieg verloren 50 Millionen Menschen ihr Leben.
Henry BUCHBERGER
17.11.2004