ATOMBOMBEN IN THÜRINGEN – Neue Informationen über nukleare Tests während der Nazi-Zeit – vom 21.03.2005
Link zur Diskussion im GTGJ-Forum: Rainer Karlsch: Hitlers Bombe
Quelle: Freies Wort am 21.03.2005
ATOMBOMBEN IN THÜRINGEN
Neue Informationen über nukleare Tests während der Nazi-Zeit
VON MARINA HUBE
ARNSTADT/BERLIN – Das Buch „Hitlers Bombe“ ist zu Wochenbeginn in Berlin vorgestellt worden. Darin wird auf Atombombentests in Thüringen und auf Rügen eingegangen.
Auf wissenschaftlicher Basis gibt es Argumente und Indizien, nach denen in den vierziger Jahren Atombomben auf Rügen und in Thüringen getestet wurden. Thomas Mehner, Geschichtsforscher, bekräftigt diese neuen Aussagen, wie sie ein Historiker in einem neuen Buch der Deutschen Verlags-Anstalt aufstellte. Allerdings, so Mehner, gehen wir bei den Forschungen so manchen anderen Weg. Er selber arbeitet in seinen Untersuchungen zur Entwicklung und zum Test von Atomwaffen in Thüringen viel mit Zeitzeugen.
In Berlin wurde klargestellt, dass die getroffenen Aussagen im Buch höchst umstritten sind, Aussagen von Zeitzeugen eine andere Sprache sprechen
„Das Deutsche Reich stand kurz davor, den Wettlauf um die erste einsatzfähige Atomwaffe zu gewinnen“, heißt es in einem Verlagsprospekt über das Buch „Hitlers Bombe“ des Berliner Historikers Rainer Karlsch. Er bezieht sich auf die Auswertung verschiedener Messungen und Gutachten.
Mehner erklärt, es müsse zur Zündung von Atombomben ein drittes alternatives Verfahren geben. Bekannt war bisher das Kanonenprinzip (zwei unterkritische Massen werden aufeinander geschossen und bilden eine kritische Masse) und die Methode der Verdichtung (angereichertes radioaktives Material). Beim nun bekannt gewordenen dritten alternativen Verfahren, das spezielle Körper nutzt, können kleine Mengen bis 100 Gramm können gezündet werden.
Vor Jahren sei schon publiziert worden, dass auf Rügen, auf Bug, solche Kleinstmengen getestet worden seien. Noch immer ist Mehner auch davon überzeugt, dass in einem Panzerschrank in Stadtilm zwei Atomwaffen gestanden haben.
Der amerikanische Historiker Mark Walker und Experte in Fragen der Nuklearwaffenentwicklung, hält die im Buch „Hitlers bombe“ gemachten Beweisführungen für sehr überzeugend.