Baustelle

stollen 1 bis 12 - berblick fortsetzung

Es wurden 25 Stollen in den Berg getrieben. Die Stollen waren in 4 Gruppen angeordnet. Die Gruppe 1 lag Crawinkel am nächsten und bestand aus den Stollen 1-12. Die Gruppe 2 bestand aus den Stollen 13-15 und die beiden letzten Stollengruppen mit den Stolleneingängen 16-20 und 21 -25 lagen Richtung Arnstadt

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Die Stollen hatten eine Länge von 14 bis 176m und machten insgesamt 2135,8m aus. Hinzu kommen noch 817m Querstollen. Über den Stolleneingängen haben die Felsen eine Mächtigkeit von 10-20m, im Stolleninneren weit über 100 m. Die Stolleneingänge waren 2,40m breit und erweiterten sich hinter den Eingangszonen auf 4,70m. Vermutlich sollten alle Stollengruppen am Ende miteinander verbunden werden.

Es gab verschiedene Abschnitte, bei denen bereits Wände und Decken mit einer 50 cm Betonschicht verstärkt wurden. Diese im Rohbau fertiggestellten Abschnitte beliefen sich auf ca. 620m Länge. Der Beton wurde aus dem gewonnenem Muschelkalk im Verhältnis 1 Teil Zement,  2 Teile Steingrus und 4 Teilen Schotter in großen Betonmischern hergestellt.

Vor den Stollengruppen III und IV sind auf Betonfundamenten schwere Eisengerüste aufgebaut. Diese Gerüste sollten sicherlich vor den beiden Baugruppen miteinander verbunden und einbetoniert werden und dann als Portal zu sämtlichen Stolleneingängen dienen.

Die Arbeiten in den Stollen erfolgten bei elektrischem Licht mittels Druckluftbohrhämmer und Sprengungen. Über provisorisch in die Stollen geführte Blechrohre mit eingebauten Ventilatoren wurden die Stollen belüftet.

Die Versorgung der Baustelle erfolgte ab Jan 1945 mittels einer von Häftlingen erbauten Schmalspurbahnstrecke der Spurweite 600 und 900 aus Richtung Crawinkel und dem Ortsausgang Arnstadt.

Längs der  Jonastalstraße befanden sich Materiallager, Kalkgruben, Baracken, die  Reparaturwerkstätten sowie maschinelle Anlagen, wie diese riesige Pumpe. Wahrscheinlich diente sie zur Brauchwasserversorgung der Baustelle oder als anfängliche Pressluftpumpe für die Bohrhämmer im Stollenbau.

Für mehr Druckluft entstand eine Kompressoranlage. Diese Anlage wurde  Mitte bis Ende November gebaut. Das Fundament war ca. 25m lang und 6m breit. Auf ihm standen 8 große Stromaggregate, 6 davon liefen im Dauerbetrieb und 2 waren Reserve. Sie erzeugten soviel Druckluft, dass 2 Bohrhämmer je Stollen aller Baustellenbereiche mit 6 Atü versorgt werden konnte. Die Stromversorgung lief über Freileitung zum Transformator, zu den Motoren.

Die Arbeiten im Tal endeten am 3.April 1945 mit der Evakuierung von SIII.

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