Zeit-Schiene

Yaltakarte 3

Das Jonastal selbst rückt 1944 in besonderes Interesse der Führung des Dritten Reiches.

Die militärische Infrastruktur sowie das Zusammentreffen mehrerer Fernmeldekabel und das 1938 fertiggestellte modernste Nachrichtenamt 10 in Ohrdruf prädestinierten den Bereich Arnstadt, Ohrdruf, Crawinkel dazu, hier eine Führungsanlage zu errichten. Neben dem Amt 10, direkt im Bereich des Truppenlagers gab es noch das Amt8 im Schloss der Stadt Arnstadt, eines in der Mühlburg in Ohrdruf und auch ein Verstärkeramt in Hohenkirchen. Das nicht weniger bekannte Amt 800, in den Hügelketten des Eulenberges westlich von Arnstadt gelegen, konnte wegen Wassereinbruch nicht vollendet werden.
Durch diese vorhandene Technik erschien der Bereich Ohrdruf-Arnstadt hervorragend für das mitteldeutsche Führerhauptquartier geeignet und man gab dem Vorhaben den Deckname „OLGA“.

Himmler

Mit der sich immer weiter abzeichnenden militärischen Niederlage beginnt die eigentliche Geschichte  um „Olga“  im Herbst 1944 auf Betreiben von Heinrich Himmler. Da dieser hoffte, im mitteldeutschen Raum alle wichtigen Reichsgeschäfte inklusive Kunstverlagerung zu konzentrieren und einen Schutz- und Trutzgau Thüringen als Rückzugsgebiet zu errichten.

Bei der Suche nach geeigneten Orten für den Bau eines Führerhauptquartiers bekam letztlich eine komplette neu zu bauende Anlage im Jonastal den Vorrang. Schon nach weinigen Metern Stollenvortrieb würde man hier eine ausreichende Überdeckung gegen alle damals üblichen Bomben erreichen. Die Anlage im engen Tal ermöglicht eine gute Verteidigung gegen Land und Luftangriffe.

UK Stellung FHQ Kammler 1Um einen solchen Bau voran zu treiben, wird das damalige Universalgenie für Untertageprojekte der SS General Hans Kammler beauftragt, dessen Baustab in Friedrichsanfang untergebracht wird.

Das Ohrdrufer Heerestruppenlager wird im Herbst 1944 von der SS übernommen und ein Konzentrationslager unter der Bezeichnung SIII angelegt. Die Unterbringung der Häftlinge erfolgte im Nord- und im Südlager auf dem Truppenübungsplatz. Später wird aus Platzmangel ein weiteres Lager in Crawinkel angelegt. In den feuchten Munitionsbunkern der dortigen Luftwaffenmunitionsanstalt wurden mehrere tausend Häftlinge menschenunwürdig eingepfercht. Als 4. Teillager wird das Zeltlager in Espenfeld errichtet. Ca. 3000 Häftlinge, vorwiegend Sowjetbürger, Polen und Tschechen, waren hier untergebracht.

Bis Mitte Dezember 1944 hatte die SS insgesamt über 19.000 Häftlinge aus Buchenwald, Sachsenhausen, Dachau und Auschwitz in das KZ S III verschleppt.

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