Buch mit neuer Entstehungs-Theorie
Suhl/Ohrdruf (red/rwm). Für Schatzsucher ist das thüringische Jonastal bei Ohrdruf ein Dorado. Reichtümer wurden in den vergangenen Jahren zwar nicht entdeckt, dafür überschlagen sich Spekulationen um die gewaltigen Stollen, die die Nazis vor Kriegsende in die Berge getrieben haben. Das Bernsteinzimmer hat bereits die DDR-Stasi vergeblich gesucht, ein Führerhauptquartier wurde vermutet, und die neueste Deutung der Anlage sieht hier die erste funktionierende Produktionsstätte für deutsche Atombomben.
„War die Hiroshima-Bombe deutscher Herkunft?“ fragt der Frankfurter Autor Harald Fäth in seinem neuen Buch „1945 – Thüringens Manhatten Projects“ (CTT Verlag, Suhl und Heinrich Jung Verlag, Zella-Mehlis). Fäht hat eine verwegene Theorie: Im März 1945 trafen sich Hitler, Himmler, Speer und andere Größen in Luiesenthal bei Ohrdruf, um letzte Einzelheiten eines geplanten deutschen Nuklearangriffs auf New York zu besprechen.
Bombe abgeholt
In einem Flugzeug landen am 27. März die deutschen Atomforscher aus Stadtilm, im Gepäck ihre fertiggestellte Bombe, um sie auf eine Langstreckenrakete zu montieren. Der Abschuß wird aber absichtlich vereitelt durch den Verrat von Teilen des Oberkommandos der Wehrmacht, die die Vergeltung der USA fürchten. Die amerikanischen Truppen dringen mit Tempo nach Thüringen vor, und der Raketenabschuß findet nicht statt. Am 7. April holen amerikanische Spezialisten die Bombe ab. Drei Monate später zünden sie ihre Testbombe und werfen am 6. August die erste auf Hiroshima.
Viele Parallelen
Auf 173 Seiten versucht der Historiker seine Theorie zu begründen. Bereits aus dem Jahr 1944 datiert ist ein Angriffsplan mit einer Rakete auf New York, deren Zerstörungsradius 4,5 Kilometer um-faßt Die detailliert .beschriebene Sprengkraft ließe sich nur mit einer Atombombe erreichen. Der Vernichtungsradius stimmt exakt mit dem späteren tatsächlichen Atombombenziel in Hiroshima überein.
Die technischen Voraussetzungen zum Bau der Bombe habe Deutschland entgegen offizieller Geschichtsschreibung gehabt, meint Fäth. Bereits 1943 hielten die Amerikaner einen deutschen Atomschlag für möglich. In deutschen Unterlagen zu den nach 1945 gesprengten 25 Stollen bei Ohrdruf heißt es, daß der Bau wichtiger sei als die Produktion neuer Jagdflugzeuge, Treibstoffherstellung oder die Rakete V2. „Es muß sich um die Waffe gehandelt haben, von der sich Hitler die Wende im Zweiten Weltkrieg versprach. Und dafür kann, nach dem was an Deutungen möglich ist, nur eine Nuklearwaffe in Frage kommen“, sagt Fäth zu dem Wahnsinnsprojekt im Jonastal. Offiziell gab es in Ohrdruf 12 000 KZ-Arbeitssklaven. Häftlinge selbst sprechen aber von 30 000 Gefangenen – Fäth geht bei der Differenz von Arbeitskräften in einem unterirdischen Lager aus.
Gewaltige Versuchsanlage
Augenzeugen berichteten außerdem von einer gewaltigen ringförmigen technischen Versuchsanlage tief im Innern des Bergmassivs und einem Vorrat eines Edelmetalls – für Fäth Hinweise auf Atomversuche. Auf dem Truppenübungsplatz bei Ohrdruf gab es zudem zeitweise so starke elektromagnetische Felder, daß Autos stehenblieben – für Fäth Indizien einer Elektrolyseanlage zur Produktion schweren Wassers für Atomprojekte. Die überdimensionierten Elektroanlagen härten zur Versorgung einer Stadt wie Berlin gereicht, erinnerten sich US-Soldaten an ihren Besuch in Ohrdruf -offiziell gab es hier aber nur eine Nachrichtenzentrale.
Weiter unter Verschluß
Der Raum für Spekulationen um das Jonastal bleibt groß. Unterlagen in zugänglichen Archiven gibt es fast nicht Die US-Regierung hält die Dokumente zur deutschen Atomforschung nach der ursprünglichen Sperrzeit von 50 Jahren für weitere 30 Jahre unter Verschluß.
Kommentar zum Artikel aus dem Buch: Ashtar Sheran und die Gizeh-Intelligenzen: Todfeinde unserer Menschheit und des Lebens allgemein!; von Paul Schulz; Edition Wissenschaft, Kultur und Politik; Januar 1999
Ein Kommentar: Schon in der vorigen Nummer dieser Zeitschrift sollte diese Buchbesprechung aus einer ostdeutschen Tageszeitung veröffentlicht werden, leider wurde es vergessen. In gewisser Hinsicht stellt sich das nun aber als vorteilhaft heraus, denn in der Zwischenzeit konnte ich diese Recherche über eine solch „heikle Angelegenheit“ selbst gründlich durcharbeiten und komme nun zu dem Schluss, dass dieses so „wohlwollende“ Zeitungskommentar durchaus berechtigt ist. Außerdem passt es gut zu dem restlichen Inhalt dieser Nummer, der im Grunde genommen dieser ganzen und so vielseitigen Katastrophenentwicklung unserer Menschheit gewidmet werden musste – leider. Vielleicht hilft das, in einigen unserer Verantwortlichen deren eigenes Verantwortungsgefühl wachzurütteln, auch damit sie erkennen, dass diese von ihnen mitverschuldete Entwicklung hin zu unserer Selbstvernichtung selbst vor ihren eigenen Leben keinen Bogen machen wird.
Übrigens bin ich selbst schon vor mehreren Jahren in dieser Frage zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen wie der Autor Harald Fäth. Auf anderen Wegen, aber im Grunde genommen mit Hilfe der gleichen Methodik, also dem logischen und konsequenten Denken und Handeln und sich der Wahrheit verpflichtet fühlend, auch wenn das einigen unserer „Mächtigen“ nicht gefallen möge. So analysierte ich in einem Text „Ein drittes Mal Raumschiff Enterprise“ im Mai 1995, warum es eine offenbar „unerwünschte Folge Nr.52 dieser Serie“ gab. Die zumindest im deutschsprachigen Raum jahrzehntelang nur in der englischen Originalfassung erhältlich war und von der erst 1995 eine deutsche Fassung erscheinen durfte. Logischerweise müssen dabei die amerikanischen Zensurbehörden entscheidend mitgewirkt haben, nun wird klar warum: Weil in dieser Folge filmkünstlerisch dargestellt wird, dass der deutsche Nazi-lmperialismus schon über Atomwaffen und weltraumtüchtige Vehikel verfügte, auch wenn sie nicht mehr eingesetzt werden konnten. Harald Fäth hat nun herausgefunden, dass diese von amerikanischen Militärs erbeuteten und für New York bestimmten Atombomben von diesen dann auf zwei japanische Städte abgeworfen wurden; nicht ihre eigenen, die zu dieser Zeit scheinbar noch nicht fertig waren.
Aus dem „Meininger Tageblatt“ vom 27.5.1998