Thüringer Allgemeine, Lokalteil Arnstadt vom 27.02.2002

ARNSTADT.
„Das hat noch viel Zeit“ sagte die Schlange zum Hasen und hielt ihn mit ihren Augen gefangen, bevor sie ihn hinunterwürgte. Die Bürger des IlmKreises und der betroffenen Gemeinden werden rechtzeitig informiert, so lautete die Aussage des Landrates Senglaub. Heißt rechtzeitig: kurz vor einem Planfeststellungsverfahren? Alle wissen, wie schwierig dann der Widerstand ist.
Rechtzeitig heißt für mich, betroffene Bürger bereits vor Beginn der ersten Untersuchungen zu befragen. Denn es geht um ihre Lebensqualität, um ihren Lebensraum – da ist ja wohl Aufregung nachvollziehbar. In diesem Falle wäre eine überwältigende Mehrheit (übrigens auch in Gossel zur Information von Bürgermeister Andreas Gundermann) gegen die Neutrassierung und damit die Zerstörung der Landschaft.

Kosten, die jetzt bereits für Vorplanungen ausgegeben werden, wären für das Land Thüringen zu sparen gewesen, wenn der Ilm-Kreis im Interesse seiner Bürger nur den Ausbau des Jonastales gefordert hätte. Gott hat uns zur Bewahrung der Schöpfung und zur Freiheit und Verantwortung für kommende Generationen berufen. Hier nehmen Menschen ihren Auftrag rechtzeitig war und werden nicht ernst genommen.

Zu spät ist es sehr schnell, auch das ist eine Erfahrung der Menschen mit der Politik. Geduld rate ich hier niemandem.

Pfarrer Mathias Hock, Espenfeld

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