Am 24. November des vergangenen Jahres wurde in der Thüringer Allgemeine, Lokalteil Arnstadt, mitgeteilt, dass sich das Straßenbauamt Mittelthüringen bereits Gedanken um die Zukunft des Jonastals mache. In der Diskussion sei der Ausbau der Feldwege zwischen Crawinkel und Gossel sowie Gossel und Espenfeld. Dafür bekämen beide Orte eine Umgehungsstraße. Die alte Straße könne dann rückgebaut für den landwirtschaftlichen Verkehr genutzt werden. Ziel wäre es, die Linden zu schützen und die Brücken nicht zu sanieren, die jetzt den Verkehrsfluss behinderten.
Was sind die Fakten?
Der Verkehr geht seit 1995 zurück. Das wird in diesem Fall negativ bewertet, obwohl sonst die Zunahme der Verkehrsdichte allseits beklagt wird.
Das Jonastal ist die Umgehungsstraße für beide Orte. Gossel hat keine, Espenfeld nur eine wenig befahrene Durchgangsstraße.
Lärm macht krank. Abgase machen krank. Beides ist wissenschaftlich bewiesen. Dadurch gibt es eine zunehmende Flucht der Stadtbevölkerung auf das Land. Für zwei Orte soll der Lärm und der Gestank erhöht werden, und zwar ohne Not. Denn die Umgehungsstraßen werden in Höhe der Häuser um die Orte laufen und damit viel näher als vorher im Jonastal.
Es bestehen für beide Dörfer bereits Planungen. Das heißt zukünftig mehr Verkehr -auf den alten und neuen Straßen. Durch den Ausbau der Straßen ist zusätzlich bisher nicht genehmigter Schwerlastverkehr zulässig. Durch die Brücken war der Verkehr auf Lkw bis max. 7,5 t begrenzt.
Es werden weitere Flächen versiegelt. Mehr Naturraum, sensibler Naturraum wird zerstört. Es müssen außerdem alle Obstbäume an den Feldwegen und weitere Bäume im Waldstück zwischen Espenfeld und Gossel weichen.
Beide Feldwege sind in den diesjährigen Winterstürmen trotz Bepflanzungen links und rechts heillos zugeweht. Einzige befahrbare Straße war das Jonastal zwischen Arnstadt und Espenfeld bzw. Gossel. Die zum Ausbau gedachten Feldwege liegen nicht im Tal, sondern auf dem Berg. Damit sind die Orte im Winter bei Schnee schnell von der Außenwelt abgeschnitten, was bisher durch das Jonastal nicht war.
Geht der Verkehr zurück, kann es keinen Bedarf nach Straßenneubau geben. Die Autobahn A 71 soll ja genau diese Nebenstrecken entlasten. Der Verkehr wird also weiter zurückgehen. Und das ist gut so.
Die Brücken sind kein Verkehrshindernis. Sie sind es lediglich für Tieflader und Omnibusse, die trotz Überschreitung des Gewichtes von 7,5 t ungestraft im Jonastal fahren. Zwei Pkw können problemlos die Brücken gleichzeitig passieren.
Der landwirtschaftliche Verkehr kann sehr gut ohne zusätzliche Straßen sowohl im Jonastal als auch auf den Feldwegen fahren. Das geht bereits derzeit sehr gut.
Die Gegend ist Trinkwasserschutzgebiet. Mehr Straße heißt mehr Öl und damit mehr Verschmutzung.
Fazit: Es werden mit diesem angedachten Projekt Steuergelder am Bedarf vorbei ausgegeben, damit noch zusätzlich Natur sinnlos zerstört und Menschen vorsätzlich krank gemacht. Weder die Brücken, noch die Bäume sind schuld. Um Mensch und Natur zu schützen könnten Kontrollen verstärkt werden, um die Raserei und die Missachtung der Verbote im Jonastal zu prüfen. Vielleicht kann man mit diesen Geldern dann sogar die Brücken sanieren.
Es wird eine Bürgerinitiative gegründet (Termin war der gestrige Abend – d. Red.), um diesen Unsinn zu verhindern.
Gabriele Rinke und Hagen Klose, Gossel
Quelle: http://www.espenfeld-gossel.de