VEREIN NUN IN WÖLFIS – Vergeblich in Arnstadt einen Sitz gesucht – vom 20.04.2004

(c) Freies Wort vom 20.04.2004

VEREIN NUN IN WÖLFIS
Vergeblich in Arnstadt einen Sitz gesucht

Ihren Vereinssitz hat die Geschichts- und Technologiegesellschaft Großraum Jonastal e.V. in Arnstadt, das Vereinshaus steht jedoch im Nachbarkreis Gotha, in Wölfis.

ARNSTADT/WÖLFIS – „Wir haben drei Jahre lang mit den Behörden versucht, etwas Geeignetes in Arnstadt zu finden – vergeblich“, so der wiedergewählte Vorsitzende Johannes Alt. Was angeboten wurde, sei finanziell nicht machbar gewesen, ergänzte Schatzmeister Günther Zorn. Somit ist nun die Adresse Arnstädter Straße 11 das einzige, was im – in Wölfis als Altes Forsthaus oder Hüthersches Haus bekanntem – Vereinsdomizil an den eigentlich Vereinssitz erinnert. Aufgeben will man die Verbindung nach Arnstadt aber nicht. „Wenn sich ein oder zwei Räume finden würden, würden wir auch gern dort unsere Dokumentation errichten“, so Zorn.

In Wölfis soll sie bis zum Juni diesen Jahres zumindest teilweise fertig sein, denn dann feiert der Ort sein 1225-jähriges Bestehen. Unterstützung gibt es von oberster Stelle, der Bürgermeister wurde als eines von drei neuen Mitgliedern zur Hauptversammlung in der GTGJ begrüßt. Die Ausstellung soll die Forschungsarbeiten im Jonastal dokumentieren, über die Geschichte berichten, Fundstücke zeigen. In einer ehemaligen Kegelbahn wird eine Stollenöffnung mit Schienen und Lore entstehen. An einen Bereich für Diskussionen und Vorträge ist gedacht.

Gewählt wurden: als Vorsitzender Johannes Alt, als Stellvertreter Peter Schmidt und Michael Guttmann, als Schatzmeister Günter Zorn sowie als Beisitzer Norbert Voss, Roman Hayn, Dr. Holmer Tscheschlok, Holger Gessler und Wolfgang Kampa.

Den Vormittag der Mitgliederversammlung hatte man mit einer Besichtigung der Muna in Crawinkel verbracht, ehemals Munitionsfabrik, später Konzentrationslager. Zwei Zeitzeugen berichteten über die Vergangenheit. Der Kontakt zu jenen, die sich erinnern konnten, sei wichtig, betonte Alt und freute sich, dass sich übers Internetforum ein ehemaliger polnischer Häftling meldete. 57 Mitglieder gibt es momentan in der GTGJ, etwa 15 von außerhalb der unmittelbaren Region.

Der Schwerpunkt des Vereines, so machte der Vorsitzende deutlich, liege in der Aufarbeitung und Dokumentation geschichtlicher Zusammenhänge sowie der Durchführung konkreter Forschungsprojekte, wie den im Raum Gossel laufenden Untersuchungen.

Indes sind einige Mitglieder ausgeschieden, darunter vor allem Buchautoren der Region. Das Ausscheiden jener, die eher auf die kommerzielle Schiene gesetzt hätten, wie es hieß, wurde nur am Rande bedauert. Gern führe man Jugendgruppen durchs Jonastal und das unentgeltlich, betonte Alt.

Mehrere Jugendgruppen würden bei der Erstellung schulischer Arbeiten unterstützt. Zunächst in der Gosseler Gegend, später auch weiterführend, soll in absehbarer Zeit ein Informationspfad entstehen, der über die Geschichte genauso wie über die Flora und Fauna des Jonastals informiert. „Unser Motto ist informieren nicht abkassieren“, so Alt. (br)

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