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Nur die Sonne strahlt in Ohrdruf – vom 16.02.2006
Quelle: Freies Wort am 16.02.2006
VERGANGENHEITSAUFARBEITUNG Bodenproben vom Truppenübungsplatz brachten keine Hinweise auf Atomexplosion im März 1945
Nur die Sonne strahlt in Ohrdruf
Von den Gerüchten über „Hitlers Bombe“ auf seinem Gelände hat der Kommandeur des Truppenübungsplatzes Ohrdruf, Andreas König, inzwischen die Nase voll. – FOTO: ari
VON UNSEREM MITARBEITER EIKE KELLERMANN
Der Historiker Rainer Karlsch sorgte mit seiner These von einem Atomwaffentest der Nazis in Thüringen für Aufsehen. Bodenproben brachten jedoch keinen Beleg für „Hitlers Bombe“. Karlsch aber glaubt weiter daran. Zum Beweis fehlt ihm nur eine Handvoll Dollar.
ERFURT – Natürlich habe er bereits gehört, dass die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) keine Hinweise auf eine Kernexplosion am Truppenübungsplatz Ohrdruf gefunden habe, sagt Karlsch gestern Mittag am Telefon. Doch die Untersuchungsergebnisse der PTB wischt der promovierte Historiker mit der Bemerkung vom Tisch: „Die können Sie vergessen.“ Die Spezialisten der Bundesanstalt in Braunschweig hätten „unsachgemäß“ gearbeitet. So habe die PTB die Proben in Ohrdruf nicht selbst genommen und demzufolge auch nicht in ausreichender Tiefe von mindestens einem halben Meter.
Karlsch weiß am Besten, dass dies nicht möglich war. Er gehörte schließlich zu dem kleinen Trupp, der im vorigen Februar auf dem Truppenübungsplatz einmarschierte. Eskortiert von Platz-Chef Hauptmann Andreas König kämpfte das historische Aufklärungskommando mit dem steinhart gefrorenen Boden. Das einzige, was strahlte, war die Wintersonne. Ein Messgerät spielte zwar kurzzeitig verrückt, pendelte sich dann aber wieder in jener unaufgeregten Stellung ein, die auch etliche Kollegen Karlschs Thesen gegenüber einnehmen. Sie halten „Hitlers Bombe“ für ein Hirngespinst.
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Folgen von
Tschernobyl
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Auch die PTB hat mit ihrer Stellungnahme gestern den Alptraum einer nationalsozialistischen Atombombe platzen lassen. Zumindest vorerst. Verschwörungstheoretiker werden die Ergebnisse wohl nicht beeindrucken und auch seriösen Forschern dürfte klar sein, dass die acht Bodenproben nur das beweisen, was sie beweisen können – und das ist reichlich wenig.
Die Untersuchung, die das ZDF in Auftrag gab und mit einigen tausend Euro bezahlte, ergab laut PTB „keinen Hinweis, dass andere Quellen als der Fallout oberirdischer Atombomben-Tests in den 1950er/1960er Jahren und der Reaktorunfall in Tschernobyl im Jahr 1986 für die Bodenkontaminationen verantwortlich sind“. Insgesamt zeigten die Messergebni (mehr …)
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Keine Spur von Hitlers Atombombe – Braunschweiger Forscher untersuchten die Proben – vom 16.02.2006
Quelle: Woldburger Nachrichten vom 16.02.2006
Keine Spur von Hitlers Atombombe
Braunschweiger Forscher untersuchten die Proben
Von Henning Noske
Hatte Hitler die Atombombe? Gab es 1945 einen Kernwaffentest im thüringischen Ohrdruf? Das jedenfalls behauptet der Historiker Rainer Karisch in seinem Buch „Hitlers Bombe“.
Doch Forscher der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig fanden jetzt heraus: Für die These von Hitlers Atombombe gibt es zumindest in Ohrdruf keinen Befund. Die gemessene Radioaktivität verunreinigten Bodens auf dem Gelände eines heutigen Truppenübungsplatzes der Bundeswehr hat ihre Ursache in oberirdischen Atombomben-Tests der 50er und 60er Jahre und in der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl 1986. Die PTB-Wissenschaftler Dr. Herbert Janßen vom Fachbereich Radioaktivität und Dr. Dirk Arnold von der Arbeitsgruppe Umweltradioaktivität lassen keinen Zweifel aufkommen: „Insgesamt ergaben die Radionuklidanalysen keinerlei Hinweis auf eine Kernexplosion im thüringischen Ohrdruf.“
Autor Karlsch sagt, unter der Leitung der SS seien im Oktober 1944 auf Rügen und im März 1945 in Ohrdruf zwei nukleare Explosionen ausgelöst worden. Seine These: Hitler hatte die Bombe, die deutschen Physiker waren nicht so unschuldig, wie sie später erklärten. Das ist Sprengstoff, und entsprechend heiß wird das Thema diskutiert. Ausgerechnet die deutsche physikalische Instanz in Braunschweig untersuchte jetzt acht Bodenproben aus Ohrdruf, die vom Zweiten Deutschen Fernsehen angeliefert wurden. Die Methode ist einwandfrei. Atome, die zum radioaktiven Zerfall neigen, verraten sic (mehr …)
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PTB-Presseinformation: In Bodenproben keine Spur von Hitlers Bombe – vom 15.02.2006
PTB-Presseinformation: In Bodenproben keine Spur von „Hitlers Bombe“
Quelle: http://www.ptb.de/de/aktuelles/archiv/nachrichten/2006/bombe.htm
15. Februar 2006
PTB-Presseinformation
In Bodenproben keine Spur von „Hitlers Bombe“
PTB legt Analysebericht zu Bodenproben aus dem thüringischen Ohrdruf vor
Das thüringische Ohrdruf steht unter Beobachtung, seitdem der Historiker Rainer Karlsch mit seinem Buch „Hitlers Bombe“ Spekulationen um eine mögliche Kernexplosion in Hitler-Deutschland im Jahre 1945 nährte. Bodenproben aus dem dortigen Gebiet – heute ein Truppenübungsplatz der Bundeswehr – wurden in den letzten Monaten von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) im Auftrag des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) untersucht. Die Ergebnisse der Radionuklidanalysen liegen jetzt vor. Die Messwerte geben keinen Hinweis, dass andere Quellen als der Fallout oberirdischer Atombomben-Tests in den 1950er/1960er Jahren und der Reaktorunfall in Tschernobyl im Jahr 1986 für die Bodenkontaminationen verantwortlich sind. Insgesamt zeigen die PTB-Messergebnisse für eine Kernexplosion „keinen Befund“.
Die Thesen des Historikers Karlsch ließen im vergangenen Jahr auch das ZDF hellhörig werden. Bodenproben vom Truppenübungsplatz Ohrdruf wurden daher der PTB übergeben, um diese auf ihre Kontamination mit Radionukliden untersuchen zu lassen. Denn eine Kernexplosion, wann immer sie stattgefunden hat, könnte sich auch heute, angesichts der langen Halbwertszeit (mehr …)
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>>Hitlers Bombe<< in Ohrdruf nicht geplatzt – vom 02.02.2006
Quelle: Ostthüringer Zeitung am 02.02.2006
„Hitlers Bombe“ in Ohrdruf nicht geplatzt
Physikalisch-Technische Bundesanstalt findet in Bodenproben keinen Beweis für die These
Erfurt (OTZ/pa). Die Geschichte der Atombomben-Entwicklung muss vorerst nicht umgeschrieben werden. Auch eine intensive Analyse von Bodenproben aus Ohrdruf (Landkreis Gotha) erbrachte für das Gerücht, die Nazis hätten hier im März 1945 Kernwaffentests durchgeführt, keine Bestätigung.
„Wir haben nichts Aufregendes gefunden“, sagte Dr. Herbert Janßen von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig der Ostthüringer Zeitung. Auf Bitte des ZDF, das im April vorigen Jahres in seiner „History“-Reihe der Frage nachging, suchte die PTB Auffälligkeiten im Boden des Ohrdrufer Truppenübungsplatzes. Erste Messungen hatten tatsächlich auf die Anwesenheit von Uran 235 und Lithium 6 schließen lassen.
Doch die Spuren radioaktiven Materials stammen offenbar nicht von einer nuklearen Detonation. Da hätte man wesentlich mehr finden müssen, resümiert der Kernphysiker Janßen nach monatelanger radiochemischer Analyse. Der Wissenschaftler bezweifelt auch, dass deutsche Physiker und Militärs am Ende des Krieges in der Lage waren, genügend angereichertes Uran zu beschaffen, das für eine Atomexplosion nötig ist. So bleibt die These des Berliner Historikers Rainer Karlsch von Hitlers Bombe weiter nur eine Vermutung. Karlsch sammelte zwar Beweise dafür, dass das untergehende Dritte Reich den Bau einer Atomwaffe weiter vorangetrieben hatte, als bislang angenommen worden ist. Aber für erfolgreiche Tests in Ohrdruf, wie sie eine inzwischen verstorbene Augenzeugin gesehen haben wollte, fehlt nach wie vor der wissenschaftliche Beleg. ZDF-„History“- Redaktionsleiter Christian Deick: „Wir haben das ja vor einem Jahr schon in Frage gestellt.“
01.02.2006
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Das vergessene Lager… bei Espenfeld – vom 26.01.2006
Thüringer Geschichte – Das vergessene Lager
Das Jonastal bei Ohrdruf ist immer wieder gut für Geheimnisse rund um das Dritte Reich. Forscher der Gedenkstätte Buchenwald haben jetzt ein Rätsel um ein kaum bekanntes Lager gelöst.
Quelle: 26.01.2006 -> http://www.mdr.de/thueringen-journal/2430195.html
Der schlammige Acker an der Straße zwischen Espenfeld und Siegelbach hat nichts Auffälliges: Sträucher, Unkraut und Feldsteine prägen das Gelände. Auf der linken Straßenseite steht allerdings ein übergroßer Grabstein. Das ungepflegte Friedhofsgelände ist von Sträuchern und einem niedrigen Zaun umgeben. An der Spitze des Gedenksteines prangt ein sowjetischer Stern. Das Denkmal erinnert an erschossene sowjetische KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene. Etwa einhundert sollen es gewesen sein. Die Häftlinge waren für den Stollenbau im benachbarten Jonastal eingeteilt. Der Ehrenfriedhof wurde Ende der 40er Jahre am Ortsausgang von Espenfeld angelegt.
Die Häftlinge waren Insassen des Lagers Espenfeld. Doch was für ein Lager war das Lager Espenfeld? Bisher war über das Lager, die Größe, die Struktur, die Opfer und die Aufgaben kaum etwas bekannt. Forscher konnten bisher kaum mehr als die Existenz des Lagers bestätigen. Dokumente gibt es kaum. Doch nun sind Historiker der Gedenkstätte Buchen (mehr …)
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Augenzeugin zum Absturz des Bombers bei Gossel – vom 06.01.2006
Quelle: Thüringer Allgemeine für den Ilmkreis am 06.01.2006
Augenzeugin zum Absturz des Bombers
ARNSTADT (mk). Zum Beitrag „Mythos um Motor“ vom 28. Dezember 2005 über die 1944 abgestürzte englische Lancaster, deren Motorteile im August 2005 bei Gossel durch den Jonastalverein ausgegraben worden sind, hat sich nun eine weitere Augenzeugin gemeldet. Frau Veronika Schmidt aus Arnstadt war damals 16 Jahre alt, als der Bomber im Frühjahr 1944 bereits im Tiefflug über ihr Wohnhaus in der Ohrdrufer Straße flog. „Eine der Tragflächen brannte“, erzählte sie. „Da haben wir gedacht, die stürzt bestimmt bald ab.“ Und das sei ja auch kurz danach im Espenfelder Raum geschehen. Noch am selben Tag sah sie auf dem Holzmarkt auf dem Weg zum Kino zwei junge Engländer in Uniform, die von Wehrmachtssoldaten in die Wehrmachtsstelle am Holzmarkt geführt, dann später zum Gericht gebracht worden waren. Offensichtlich waren sie mit dem Fallschirm abgesprungen und hatten sich verletzt, denn beide trugen Verbände „Wir waren damals junge Mädchen und wir interessierten uns für die jungen Engländer. Sie haben uns auch Leid getan, weil sie verletzt waren“, er (mehr …)