Buchautor Mehner: Himmlers Adjutant bestätigt Atom-Anlagen bei Arnstadt – vom 09.12.2003

(c) Freies Wort am 09.12.2003
ZEUGENAUSSAGEN SOLLEN AUCH PER FILM AUFGEZEICHNET SEIN
Buchautor Mehner: Himmlers Adjutant bestätigt Atom-Anlagen bei Arnstadt VON THOMAS KLÄMT

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Mit einer schockierenden Zeugenaussage direkt aus dem Umfeld Himmlers, wonach die Atomtechnik der Nazis bei Arnstadt liege, vertiefte Autor und Forscher Thomas Mehner, diesmal zusammen mit Wolf E. Krotzky, seine bislang unbewiesene Atom-Theorie vor 160 Zuhörern in der Goldenen Henne.

ARNSTADT- Am Freitag ging es dabei nicht mehr nur darum, wie im letzten Vortrag, die Interessenten zum Thema Jonastal allein mit der Meldung, die Nationalsozialisten hätten über Atomwaffen verfügt, zu verblüffen, sondern bereits Beweisansätze zu
präsentieren.

Schockierend: die anfänglich nur Hinweise auf längst funktionsfähige Atomwaffen im 3. Reich sieht Mehner sich zu einer ernsthaften Annahme verdichten, so reichhaltig untermauert ist dessen inzwischen zusammengetragenes Indizienmaterial. Erneut sprach der Autor von einem „Bild, dass der offiziellen Geschichtsschreibung massiv widerspricht“. Dass er dabei diesmal mit Krotzky einen Historiker zu Worte kommen ließ, der bei mehreren Suchmaschinen im Internet nicht als solcher bekannt ist, mag die Indizienkette nicht umstürzen. Krotzky arbeite mehr nebenbei als Historiker, könne aber durchaus als solcher bezeichnet werden, sagte Mehner auf Nachfrage von Freies Wort zur Person. Außerdem sei er vor allem als Interviewpartner des hohen SS-Mannes tätig. Demnach soll der von Mehner als „Kronzeuge“ benannte Werner Grothmann, einst Chefadjutant des Reichsführers SS Heinrich Himmler, in mehreren Interviews zwischen den Jahren 2000 und 2002 auf die Bedeutung des Standorts bei Arnstadt verwiesen haben. Die Gespräche, so Mehner auf Freies Wort-Anfrage, warum dieser „Kronzeuge“ nun erst nach seinem Tod zu Worte kommt und die Aussagen damit nicht mehr gegenrecherchierbar sind, seien alle protokolliert und aufgezeichnet worden, teils auch als Filmmaterial. Auch er habe gegenrecherchiert, bevor er nun mit dem Material an die Öffentlichkeit gehe, was einige Zeit bis über den Tod Grothmanns hinaus gedauert habe. Details jedoch würden inzwischen den Wahrheitsgehalt der Aussagen des hochrangigen SS-Funktionärs bestätigen. So waren die Arnstädter am vergangenen Freitag nach Angaben des Autoren die ersten, die jene brisanten Aussagen aus Himmlers Umfeld eröffnet bekamen.

Dabei verwahrte sich Mehner diesmal ausdrücklich und entschieden dagegen, von Kritikern, die anhaltend auch im Internet gegen ihn vorgingen, in die rechte Ecke gestellt zu werden. Es gebe eine „brutale Facette dieser Geschichte“, sagte Mehner vor den bis im oberen Stucksaalteil der Goldenen Henne Lauschenden. „Hier sind Tausende ums Leben gekommen. Es ist eine Schande, dass weder die DDR noch die Bundesrepublik das aufarbeiten!“ Die Häftlinge hier würden vergessen, weil vielleicht eine Änderung der Geschichtsschreibung nötig wäre, sieht Mehner hier inzwischen weit mehr Menschen umgekommen, als bisher offiziell benannt. Und: „Ich will keine Schwarzmalerei betreiben. Die Atomtechnik liegt nicht weit von Arnstadt entfernt, vielleicht zwischen Arnstadt und Bittstädt“, fachsimpelte Mehner nach Grothmanns Darstellungen.

Vielleicht, so seine vorsichtige Ausdrucksweise, werde das eines Tages für eine Generation mal ein „Umweltproblem“.
Nach Aussagen Grothmanns haben die Nazis die Atomtechnik besessen. „Es stimmt, das Reich besaß die Atomwaffe“, soll er vor wenigen Monaten im Interview bekannt haben. Außerdem will Grothmann mehrfach in Arnstadt gewesen sein, doch in die strengstens geheimen Objekte habe er nur mit Himmler selbst hinein gedurft. „Hier ist Geschichte geschrieben worden“, soll ein weiteres Zitat von ihm sein. Von einem Prozess mit viel Wasser ist die Rede, vom Keller der einstigen Telefonzentrale, von einem „Atommotor“ und jenem „Bergbad“ westlich Arnstadts. Das allerdings habe er nie betreten, wegen „Gesundheitsgefahr“. Der Adjutant Himmlers habe schließlich auch den Atombombenversuch vom 4. März 1945 bei Röhrensee/Wachsenburg bestätigt. Der Versuch dort „sollte zeigen, dass das Zündsystem stabil arbeitet“. Dass er nahe Arnstadt erfolgte, sei dem Umstand geschuldet gewesen, dass keine Zeit mehr war und „das Zeug dort gelagert war, wo die Serienproduktion der Uranbombe geplant war“. Allerdings sei die Sprengwirkung falsch berechnet worden und viel zu hoch gewesen. „Was passierte, war scheußlich“, soll Grothmann 2002 gesagt haben. Von 600 teils bestialisch umgekommenen Häftlingen ist bei anderen Zeugen die Rede. Geplant gewesen sei, die Bombe per Rakete einzusetzen, um den Gegner zu Verhandlungen zu zwingen.

Anhand recherchierten Materials versuchten Krotzky und Mehner am Freitagabend zu belegen, dass die Atombombe der Nazis nicht etwa eine Riesenbombe gewesen sei, da ja immer auch die Frage der kritischen Menge als, für damalige Zeiten unüberwindbar gehalten, stand. Vielmehr sollten viele kleine Bomben – so auch Enthüllungen des Life-Magazines vom November 1945 – einen 36-Stunden-Raketenkrieg als neue Dimension, geführt von unterirdischen Radarzentralen, ermöglichen. Das Magazin habe damals bereits Star Wars (den Sternenkrieg) mit einer Raketenabwehr aus dem All angekündigt, präsentierte Mehner an der Leinwand Bilder der Ausgabe. 9 Raketen mit Kleinstsprengköpfen atomaren Ursprungs sollen da New York bedroht haben.
Die New York Times habe von einer Waffe gesprochen, die, würde sie zum Einsatz kommen, dafür sorge, dass es mit Deutschland 100 Jahre keinen Handel geben werde. Die Daily Mail habe am 10. Oktober 1945 den amerikanischen Generalstabschef, nach Mehner oberster US-Militär, rückblickend auf den 2. Weltkrieg äußern lassen, „wenn Amerika und die Briten das Wissen nicht nutzten, würde Amerika beim nächsten Mal komplett vernichtet“. Außerdem, so Mehner, sei die Normandie-Invasion mit der 2. Front nicht durchgeführt worden, um die Sowjetunion zu entlasten, sondern um vor dem Einsatz neuer technologischer Waffen einzugreifen.

Amerikanische Rechercheure, die mit Mehner zusammenarbeiteten, hätten nach Zeugenaussagen von tschechischen Gefangenen erklärt, die V3, mit der Speer (Rüstungsminister) den Amerikanern drohte, sollte aus einer 25-Meter-Röhre verschossen werden und sei selbst 33 Meter lang. Die Anlagen im Jonastal seien total fertig. Und auch hier gab Mehner ein neues Bild: Demnach seien die Anlagen als im Innern fertig gemeldet, allerdings die Zugänge von Außen, die über 30 bis heute diskutierten Stollen nicht durchgängig bis ins Innere komplett gewesen. Grothmann habe von „Anlagen von 700000 Quadratmetern Fläche“ gesprochen, die Zahl geplanter Häftlinge habe bis 70000 betragen. Den sogenannten Ringbeschleuniger habe Grothmann selbst gesehen. Dazu sei er von Arnstadt aus in Richtung Westen gelaufen.

In der Paris-Presse vom 18. April 1945 entdeckte Mehner weitere Hinweise auf die Region. Häftlinge aus dem Jonastal hätten dort geäußert, an der V4 gearbeitet zu haben. Die Rede sei von „gigantischen und erstaunlichen unterirdischen Fabriken“, übereinander angelegten Stollen, Kanälen und Tunneln. Mehner und Krotzky warteten am Freitag bis 22.30 Uhr auch mit weiteren Spekulationen auf: Im vermeintlichen Krater der Märzexplosion von 1945 habe es am 7. April 2003 nun endlich Messungen mit Bodenproben gegeben. Die Ergebnisse seien „nicht unbedingt negativ“, bat Mehner noch um Geduld. Er ist sich aber jetzt schon sicher: „Röhrensee wird in den nächsten Jahren weltberühmt. Da halt ich jede Wette!“

Im Nachgang des Vortrags nutzten zahlreiche Zuhörer die Gelegenheit noch zur persönlichen Diskussion mit den Forschern. Hans-Joachim König, der die beiden mit seinem Pressebüro präsentierte, hatte schon eingangs wegen der hohen Nachfrage verkündet, dass es eine 2. Auflage dieses Vortrags am 6. Februar geben werde. 60 weitere Interessenten hatten diesmal keinen Platz mehr gefunden.

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