Die Suche nach Zeitzeugen – vom 27.04.2004

(c) Thüringer Allgemeine vom 27.04.04

ARNSTADT (kas). Den Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft „Demokratie braucht Zivilcourage“ gab am Montag Arnd Effenberger auf. Er schlug als seinen Nachfolger Jochen Traut vor. Mit sieben Stimmen und einer Enthaltung wurde Traut mit sofortiger Wirkung zum Vorsitzenden gewählt. Stadtrat Effenberger begründete seinen Rückzug mit seinem politischen Amt. Es sei besser, einen Vorsitzenden ohne politisches Mandat mit dieser Postionen zu betrauen. Ohnehin sei sein Vorsitz nur als „vorübergehend“ gedacht gewesen, so Effenberger. Mangels der Bereitschaft anderer Kandidaten einigten sich die Versammelten auf Traut. Trotz dessen Zugehörigkeit zur PDS sei er der Richtige und seine „politische Neutralität“ gewährleistet, so der Tenor. Traut baut auf langjährige Erfahrungen mit dem Thema Antifaschismus auf. Als Schwerpunkt für die nächsten Monate soll ein Schülerprojekt „60 Jahre Außenlager S 3 des KZ Buchenwald“ angeschoben werden. Am 7. November 1944 wurde das Außenlager gegründet, in dem trotz des nur kurzen Bestehens tausende Häftlinge durch Zwangsarbeit ermordet wurden. Nun sollen Zeitzeugen gefunden werden, um einen Austausch mit Schülern anzuregen. Zunächst will Traut einen Aufruf an die Schulen schreiben. Christine Löber, Schulleiterin vom Herdergymnasium, wolle sich für eine Kooperation einsetzen. Traut will seine Funktion allerdings nur bis Jahresende ausüben.

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