GEDENKEN IM JONASTAL – Für Opfer im Alltag innegehalten – vom 16.04.2004

(c) Freies Wort vom 16.04.2004

GEDENKEN IM JONASTAL
Für Opfer im Alltag innegehalten

JONASTAL – Mit Kränzen, Blumen und Grün gedachten Vertreter aller Fraktionen des Kreistages an der Gedenkstätte Jonastal den im Buchenwald-Außen-lager zu Tode gekommenen Häftlingen.

„Vernichtung durch Arbeit“, gemahnte Landrat Dr. Lutz-Rai-ner Senglaub (CDU) an die perverse Philosophie der Nazi-Schergen. Die Gräueltaten des Faschismus dürften nicht in Vergessenheit geraten. Je weiter die Geschehnisse des vierten und fünften Jahrzehnts des letzten Jahrhunderts zurücklägen, desto größer sei die Gefahr, dass ihre Brutalität vergessen werde. Senglaub zitierte aus Erinnerungen von Pfarrer Lämmerhirt, der als einer der wenigen damals das abgesperrte Jonastal noch passieren durfte, somit Augenzeuge wurde, wie Gefangene gequält, geschunden und getötet wurden. Er fragte sich damals, wie wohl eines Tages deren Rache aussehen möge. Doch er erlebte auch das Geschenk des Vergebens, als nach dem Krieg ehemalige Gefangene in seine Kirche kamen und Hilfe anboten.

Diese Bereitschaft zur Versöhnung gäbe Hoffnung, so Senglaub, der auch betonte, wie notwendig es sei angesichts der Weltpolitik an diese Verbrechen zu erinnern, der Opfer zu gedenken. „Ich danke Ihnen, dass sie sich die Zeit im Alltag dafür genommen haben“, sagte er an die Vertreter von Parteien, Stadt und Jonastalverein, der die Gedenkstätte herrichtete, (br)

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