100 Jahre TrÜbPl Ohrdruf – Zwangslager und Kanonen – vom 16.06.2006

Quelle: Thüringer Landeszeitung für den Kreis Gotha am 16.06.2006

Ohrdruf. (tlz/wifi) Auf 300 Seiten und mit zahlreichen Bildern lassen sich jetzt 100 Jahre Truppenübungsplatz Ohrdruf nachlesen. Rechtzeitig zum Jubiläum können die beiden Ohrdrufer Manfred Ständer und Peter Schmidt ihr Sachbuch „100 Jahre Truppenübungsplatz Ohrdruf 1906 – 2006“ vorlegen.


Glückliche Autoren: Manfred Ständer (l.) und Peter Schmidt mit „100 Jahre Truppenübungsplatz Ohrdruf“. Foto: Fischer

Die Idee, ein solches Buch zu erstellen, sei im Jahr 2000 geboren, sagen die beiden Autoren. „Uns ging es darum, das Zusammenleben der Stadt Ohrdruf und der Anrainergemeinden mit dem Truppenübungsplatz zu schildern.“ Für die Bürger sei das in der wechselvollen Geschichte meistens schwere Zeiten gewesen. Oft bestimmten Militärs das Geschehen auch über den Truppenübungsplatz hinaus.

Für Ständer, Mitarbeiter der Stadtverwaltung Ohrdruf, wie Schmidt, Mitglied des Jonastal-Vereins, habe von Beginn an festgestanden, dass sie sich nicht an der Suche nach verschwundenen Schätzen und geheimen Waffen beteiligen. Ihr Werk soll ein Stück Heimat- und Militärgeschichte lebendig werden lassen. Dazu recherchierten sie mehrere Jahre.

Mit Beginn der Schreibarbeiten lagen etwa 1 300 Bilder und Karten aus 80 Archiven und privaten Fotoalben vor. Diese Zahlen erhöhten sich bis zum Redaktionsschluss auf etwa 2000 Bilder und Karten. Die Versuchung, ein „Bilderbuch“ zu erstellen, sei mehrfach diskutiert und wieder verworfen worden. Letztlich verteilten die beiden Autoren Text und Bild zu gleichen Teilen. Auf Aufnahmen, die bereits in anderen Publikationen über den Truppenübungsplatz erschienen, verzichteten sie weitgehend. Schilderungen von Gilbert Arvanga in dem französischen Buch „Hinter Drahtzäunen (Paris, 1918) und „Spaziergang in die Hölle“ des Ungarn Miklos Julesz (1971) bezogen sie hingegen ein. In beiden Büchern spielen das Kriegsgefangenenlager Ohrdruf von 1914 bis 1916 und das Lager S III von September 1944 bis April 1945 eine zentrale Rolle.

Mit Vorlage des druckfrischen Werkes kündigen beide Autoren an: „Mit der Herausgabe das Buches wollen wir unser Engagement um die Geschichte des Truppenübungsplatzes nicht einstellen.“ Die nächste Aufgabe besteht aber erst einmal darin, es an den Mann oder die Frau zu bringen. So zum Tag der offenen Tür am morgigen Samstag auf dem Truppenübungsplatz von 10 bis 17 Uhr.

„100 Jahre Truppenübungsplatz Ohrdruf 1906 – 2006“, Geiger -Verlag, 304 Seiten, Preis 22 Euro, ISBN 3-86595-107-4

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