Parkplatz für Besucher im Jonastal – vom 31.07.2006

Quelle: Thüringer Allgemeine am 31.07.06 – Lokalteil Arnstadt

Parkplatz für Besucher im Jonastal

Es war recht eigen, wie die Mitglieder des Jonastalvereins den neuen Parkplatz zum Lehrpfad im Jonastal einweihten. Mit einer Kettensäge wurde die Schranke am Parkplatz ihrer Funktion übergeben.

ARNSTADT (ms). „Es gab immer Probleme, hier einen Parkplatz zu finden“, erklärt Johannes Alt, Vorsitzender des Vereins, die Idee. Letztes Jahr wurden dafür Fördergelder beantragt, 2000 Euro bewilligt. Jetzt ist der Parkplatz fertig. Die Einweihung fand im Rahmen des Sommerfestes des Vereines statt. Dieses sollte eigentlich vor Ort stattfinden. Die erhöhte Waldbrandgefahr zwang die Mitglieder jedoch in die Vereinsräume in Wölfis.

Der Parkplatz ist Ausgangspunkt eines Lehrpfades. Auf zwei Rundwanderwegen über 8,5 und 20 km soll über die Geschichte und Natur des Gebietes informiert werden. Auf einer großen Schautafel am Parkplatz ist der Plan des Stollensystems abgebildet. Diesen habe man von der Gedenkstätte Buchenwald erhalten. Johannes Alt erklärt, dass der Verein Material aus Weimar bekommt, da sie auch das KZ-Außenlager S III dokumentieren und erforschen. Von November 1944 bis April 1945 sind zahlreiche Häftlinge beim Bau der Anlagen im Jonastal ums Leben gekommen. Die genaue Zahl ermittelt der Verein gerade anhand von Akten aus Buchenwald. Die Geschichts- und Tech nologiegesellschaft Großraum Jonastal e.V., wie der Jonastalverein offiziell heißt, wurde vor fünf Jahren gegründet. Sie haben sich zur Aufgabe gestellt, die Vorgänge in Bezug auf das im Zweiten Weltkrieg im Raum Ohrdruf /Arnstadt / Jonastal betriebene Sonderbauvorhaben S III zu erforschen und zu dokumentieren. Von Verschwörungstheorien, wie sie immer wieder öffentlich gemacht würden, distanziere sich der Verein. „Für uns ist es wichtig, nur das zu dokumentieren, was wir auch wirklich beweisen können“, betont Klaus-Peter Schambach, Mitglied des Jonastalvereins.

30.07.2006

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