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Die Wahrheit über Hitlers Bömbchen – vom 14.05.2005
Quelle: Die Tageszeitung
taz Magazin Nr. 7664 vom 14.5.2005, Seite VII, 170 Zeilen (Kommentar), REINER METZGER
Die Wahrheit über Hitlers Bömbchen
Das umstrittene Buch „Hitlers Bombe“ wartet mit einer Fülle neuer Quellen auf. Zur Geschichte der ach so harmlosen Physik in Nazideutschland muss auf jeden Fall ein neues Kapitel hinzugefügt werden
Es war ein Spektakel, als Rainer Karlsch kürzlich sein neues Buch präsentierte. Über 100 Journalisten und ein knappes Dutzend Fernsehteams hatten sich aufgemacht, um ausgerechnet über ein wissenschaftshistorisches Werk zu berichten. Schon im Vorfeld meldeten bedeutende deutsche Medien Zweifel am Inhalt an. Schließlich hatte die Deutsche Verlagsanstalt (DVA) mit dem Titel „Hitlers Bombe“ recht dick aufgetragen. Alle dachten, es geht um Atombomben, wie sie die USA über Hiroschima oder Nagasaki abgeworfen haben.
Der Historiker Karlsch ist seitdem bemüht, genau das zu dementieren. Im ganzen Buch stellt er immer wieder klar, dass für die klassische Atombombe in Deutschland während des Zweiten Weltkriegs einfach die Mittel fehlten. Die notwendigen mehreren Kilogramm hochreinen Plutoniums oder Urans etwa hätten jahrelange Arbeit erfordert sowie Fabriken, wie sie die über 100.000 Forscher und Ingenieure des US-amerikanischen Manhattan-Projekts zur Verfügung hatten.
Aber – und das belegt Karlsch mit teilweise neuen, oft bekannten, aber nie zuvor ausgewerteten Quellen: Mehrere Arbeitsgruppen deutscher Physiker arbeiteten bis wenige Tage vor der Kapitulation des Dritten Reiches an einer Atomwaffe mit enormer Sprengkraft. Und am Einbau dieser Atomgranaten in weit reichende Raketen. Das widerspricht der bisherigen offiziellen Lesart der deutschen Nachkriegsphysiker. Bislang war in Sachen Nazi-Atomforschung nur von einer kleinen Arbeitsgruppe um den Nobelpreisträger Werner Heisenberg die Rede gewesen. Die deutschen Physiker, so hieß es, sahen die technischen und ethischen Probleme des Atombombenbaus ein und versuchten lediglich, einen – im Endeffekt kaum funktionierenden – Atomreaktor für die Stromerzeugung zu bauen.
Dieses Kapitel der deutschen Wissenschaftsgeschichte muss nach den jahrelangen Recherchen Karlschs deutlich aktualisiert werden. Nur ein paar Details: Der Physiker Carl Friedrich von Weizsäcker hat schon im Jahr 1941 ein Reichspatent erhalten, das korrekt das Prinzip der späteren US-amerikanischen Plutoniumbombe beschreibt. Es gab mehrere Gruppen, die unter Anleitung des Heereswaffenamtes an Atombomben und -reaktoren geforscht haben. Heisenberg war darunter quasi der Erfolgloseste.
Die Marine und andere forschten an der nötigen Sprengtechnik für sogenannte atomare Hohlladungen. Gegen Ende des Krieges schaltete sich zunehmend die SS ein, auf der verzweifelten Suche nach weiteren Wunderwaffen. Und es gab im März 1945 vermutlich eine Kernexplosion auf einem Truppenübungsplatz beim thüringischen Ohrdruf – keine Atombombe, sondern (mehr …)
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Ruhla – Versteck des Waggons von Compiègne – vom 12.05.2005
Quelle: Ruhlaer Zeitung am 12.05.2005
Ruhla – Versteck des Waggons von Compiègne
Am 11. November 1918 endete mit den Waffenstillstandsverhandlungen im Salonwagen No. 2419 D im Wald von Compiègne der 1. Weltkrieg. Die Waffenstillstandsbedingungen des Versailler Vertrages waren neben dem durch diesen mörderischen Krieg verursachten Elend bestimmend für die weitere politische Entwicklung Europas. Der Eisenbahnwaggon war danach gleichzeitig Symbol für den Sieg auf der einen und das Symbol für die Niederlage und so genannte Schmach auf der anderen Seite zweier europäischer Nachbarn. Am 21. Juni 1940 mussten Regierungsvertreter Frankreichs im gleichen Eisenbahnwaggon die erneuten, dieses Mal entgegengesetzten Waffenstillstandsbedingungen des deutschen Reiches in Empfang nehmen. Der Waggon wurde danach als Kriegsbeute nach Berlin verbracht und ging am Ende des 2. Weltkrieges als eine der wichtigsten Siegestrophäen auf seine letzte Fahrt. Sie endete im Raum Thüringen, der vom nationalsozialistischen Regime als ein letztmögliches Rückzugsgebiet vor den alliierten Armeen angedacht war.
Dieses Jahr ist der 60. Jahrestag der Zerstörung des s.g. „Waggons von Compiègne“ bei Crawinkel in Thüringen. Aus diesem Anlass erarbeiten die Mitglieder des Jonastalvereins derzeit eine umfassende Dokumentation der Geschichte des Waggons. Besonders freuten wir uns darüber, dass Frau Erika Liebetrau aus Ruhla wichtige Dauerleihgaben für die Sonderausstellung im Dokumentations (mehr …)
Berichte
Untergrundfabriken im Großraum „Jonastal“ – eine Posse aus Absurdistan – vom 12.05.2005
Untergrundfabriken im Großraum „Jonastal“ – eine Posse aus Absurdistan
von Klaus Schöllhorn
Beide Autoren, Herr MEHNER und Gerulf v. SCHWARZENBECK, haben in ihren 2004 bzw. 2005 erschienenen Büchern unter anderem Untergrundfabriken im besagten Gebiet zum Thema gemacht. Die Interpretation ist dabei etwas unterschiedlich sowie in der Schriftform etwas umgestellt. Die Stolleneinfahrt bzw. der Zugangsfahrstollen sollte sich nahe Wechmar befinden.
Wir haben im Rahmen unserer Forschungen mehrere Male den Ort Wechmar und seine unmittelbare Umgebung aufgesucht. Das Ziel bestand in einer lückenlosen Dokumentation vorhandener Möglichkeiten und Anzeichen äußerlich erkennbarer Auffahrungen. Hierzu erstellten wir 5 Profilzeichnungen einer Machbarkeitsstudie von der Ortslage Wechmar in 334,00m ü NN zum TrÜbPl in 479,00m ü. NN, Großer Tambuch in 502,10m ü .NN über Jonastal Stollen 14 zu Ebanotte in 517,80m ü. NN. Weitere Profillegungen erfolgten mit Profilknick um auch hier ein breites Spektrum zu erfassen. Die machbare Rekonstruktion erfolgte an Hand der Textbeschreibung der Autoren wie oben genannt. Natürlich wurde hier auch das Jonastal einer Prüfung unterzogen. Erwin MORITZ und ich erstellten im Mai 2005 einen umfangreichen Forschungsbericht. Nicht unerwähnt möchten wir lassen, dass uns über den Ur- und Frühgeschichtsverein die Möglichkeit eingeräumt wurde, chronistische Unterlagen einzusehen. Auch konnten wir Bürger der Zeit 1943 – 1945 befragen.
Unsere Aussage: „Es gibt keine bergbaulichen Anzeichen von Auffahrungen. Den Bürgern von Wechmar sind solche Stollen nahe ihres Ortes nicht bekannt. Sie bekamen u.a. während Lesungen von Thüringer Historikern solche Dinge förmlich in den Mund gelegt oder ihre eigenen Aussagen (Bürger) wurden entstellt wiedergegeben. Kommentarlos haben wir unserer Mitteilung ein Profil beigefügt. Es soll Anstoß zum Nachdenken und der Diskussion geben. Der Forschungsbericht wird nach Abschluss der Diskussion im Juni 2005 ins Forum des GTGJ gestellt um beweisbare Aussagen zu belegen. Unserer kurzen Mitteilung schließen sich einige nüchterne Fragen an.
1. Wo standen die Kompressoren?
2. Wo standen die Grubenlüfter (Wetterführung)?
3. Wo erfolgte die Haldenverkippung (Treibstoffnot)?
4. Wo standen die Schächte mit Seilfahrten, denn Fahrstühle zur Überwindung von über 180,00 m gab es nicht?
5. Wo standen die Betonmischanlagen zum Einbringen des Betonausbau (Sicherungen bei dieser Größe)?
6. Wo traf ein erwähnter Schrägerstollen auf die Hochfläche TrÜbPl oder Großer Tambuch?
7. Wie konnte 1944 neben dem Jonastal ein solches Projekt bei mehr als ungenügender Logistik überhaupt in Angriff genommen werden?
8. Baustellenvergleich „Jonastal“, benötigte Technik, Baustellenbereich „Wechmar“ benötigte Technik und Vergleich vorgelagerter Baustellenbereich
Fragen, um nur einige aufzuwerfen, die man zuerst beantworten muss, um einen unmittelbaren Bezug zur Baustelle und der Untergrundfabrik herstellen zu können. Unsere Antworten geben wir wie erwähnt im Bericht nach der allgemeinen Diskussion im Forum. Ausführlich wird auch in bewährter Form eine Pressemitteilung im Lokalteil Ilmenau und Arnstadt folgen. Stetig klammern wir die Atombombe aus, werden aber auch auf die Erwähnung Gossel und der hier noch nach dem Krieg betriebenen Fabrik eingehen. Unsere zielgerichteten Forschungen beziehen sich auf bergbautechnische und geologische Zusammenhänge.
zum Teil II -> Untergrundfabriken im Großraum „Jonastal“ -Versorgung aus Karstwasserleitern – Teil II

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Das Abstellgleis im Wald… für den Waggon von Compiègne – vom 11.05.2005
Quelle: Thüringer Allgemeine Ilmkreis am 11.05.2005
Das Abstellgleis im Wald
CRAWINKEL/WÖLFIS (gs). Auf einer Farbskizze ist schon eine Idee für die Gedenkstätte zu sehen. Ein schlichter Gedenkstein, eine Informationstafel und die Achse eines Eisenbahnwaggons auf einem Gleisstück. Erinnerung an einen berühmten französischen Salonwagen im thüringischen Crawinkel.
„Die Hauptsache war da drüben“, zeigt ein älterer Herr auf ein Waldstück hinter dem Gleis. Gleichaltrige nicken. Damals, vor 60 Jahren, als sie – wie man heute zu sagen pflegt – Teenager waren.
Dort, wo sich die „Hauptsache befand“, deckt die Natur die Spuren der Vergangenheit, wacht jetzt die Naturschutzeule, wie auf einem Schild zu sehen. 1945, in den letzten Kriegswochen und -tagen, standen auf einem halben Dutzend Gleise Güterwagen, herrschte auf der Strecke nach Ohrdruf – Gotha bis kurz ultimo Hochbetrieb. Sogar in der Straße verlief ein Gleis. Schienenreste wurden bei der Fahrbahnsanierung Anfang der 90-er gefunden. Auch ins Jonastal führte eine Strecke. Eine andere in den Wald. Teile davon sollen nur zwei Tage gelegen haben, angeblich dort, wo das Gleis die heutige B 88 querte.
Die Schienen sind längst verschwunden, aber ein Schotterweg zeugt noch von der Existenz des Gleises, auf dem der vielleicht geschichtsträchtigste Eisenbahnwaggon der Welt abgestellt war – der einstige Salonwagen des französischen Marschalls Foche, in dem 1918 Vertreter des deutschen Kaisers den Waffenstillstand unterzeichneten. 1940 demütigte Hitler die geschlagenen Franzosen (mehr …)
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Sternwanderung TrÜbPl Ohrdruf – Politische Reden unerwünscht – vom 10.05.2005
Quelle: Thüringer Landeszeitung Gotha am 10.05.05
Politische Reden unerwünscht
Kreis Gotha. (tlz) Etwa 450 Wanderer hatten sich Sonntag Morgen auf den Weg Richtung Truppenübungsplatz begeben. Davon, schätzt Friedel Schmidt, einer der Organisatoren vom DRK-Ortsverband Mühlberg, kam die Hälfte aus dem Kreis Gotha. Die Sternwanderung startete in Schwabhausen, Mühlberg, Röhrensee, Bittstädt, Wölfis und Ohrdruf.
Allerdings: Gewandert werden durfte nur „im Block“, die Sicherheitsbestimmungen auf dem militärischen Übungsgelände sind streng – und eigentlich schärfer als vor zwei Jahren, als der DRK-Ortsverband Mühlberg das erste Mal eine Wanderung in das Gelände organisiert hatte.
Genehmigte Wege
Von den genehmigten Pfaden durfte auch damals nicht abgewichen werden. Dass das Gelände immer noch nicht ungefährlich ist, zeigt der Fund eines Blindgängers in der vergangenen Woche in der Nähe von Wölfis.
Dieser konnte bis zur Sternwanderung nicht geborgen werden, deshalb wurde auch der geplante Besuch der Gedenkstätte für das Außenlager S III aus Sicherheitsgründen wieder abgesetzt.
Die Wanderung stand unter dem Motto „Gemeinsam wandern in bunter Vielfalt statt brauner Einfalt“. Immerhin fällt der Welt-Rot-Kreuz-Tag (mehr …)