Der Truppenübungsplatz Ohrdruf wird im Zuge der Bundeswehrreform aufgegeben.

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière hat am Mittwoch dem 26.10.2011 Einzelheiten zur geplanten Bundeswehrreform bekannt geben. Die Standortentscheidung ist die letzte wichtige Weichenstellung der Bundeswehrreform nach dem Aussetzen der Wehrpflicht sowie der Festlegung der Truppenstärke und der groben Strukturen. Ca. zwölf Standorte verfügt die Bundeswehr derzeit in Thüringen. Die größten sind in Bad Salzungen, Gotha und Mühlhausen. Der Truppenübungsplatz in Ohrdruf wird nach dem Konzept nun vollständig geschlossen. Die Schließung bedeutet für die Gemeinde einen Verlust von insgesamt 340 Dienstposten. Neben der Verwaltung des Übungsplatzes wird auch die hierher ausgelagerte Grundausbildungskompanie des Erfurter Führungsunterstützungsbataillons 383 aufgelöst. Wann die Bundeswehr aus Ohrdruf abzieht, steht noch nicht fest. Die weitere Nutzung des etwa 50 Quadratkilometer großen Geländes wurde ebenfalls nicht bekanntgegeben. In weiten Teilen ist der Übungsplatz mit Munitionsresten verseucht, immerhin wurde der bereits seit rund 140 Jahren von den verschiedensten Armeen genutzte. Die Schließung des Platzes werde sich sicherlich über einen längeren Zeitraum erstrecken, teilt die Bundeswehr mit.

Der Jonastalverein erhofft sich von der Schließung eine weitere Möglichkeit der Aufarbeitung der Geschehnisse während des zweiten Weltkrieges und der Zeit danach. Insbesondere an der Erforschung der sowjetische Nachnutzung des Gebietes besteht großes Interesse. Weiterhin könnten jetzt die Führungen auf das Gebiet des TrÜplz ausgedehnt werden und somit bisher nicht erreichbare Zeitdokumente eingebunden werden. Wir freuen uns auf die neuen Forschungsaufgaben, die die Öffnung des Platzes ermöglicht.

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