Gedenkveranstaltungen und die Neueröffnung des Dokuzentrums

Gedenkveranstaltungen und die Neueröffnung des Dokuzentrums

Bilder zur Gedenkveranstaltung im Jonastal


Standortübungsplatz Ohrdruf

Espenfeld

Dokumentationszentrum umgestaltet

Am 29.März 2014 wurde unser Dokumentationszentrum im Rehestädter Weg in seiner neuen Form feierlich der Öffentlichkeit übergeben. Bis zum letzten Tag haben die Mitarbeiter des Vereins daran gearbeitet. Neu sind dabei vor allem zwei Dinge. Zum einen stehen unseren Gästen jetzt Audioguides zur Verfügung. Durch diese moderne Variante werden die Mitarbeiter des Vereins entlastet und Besucher können die Ausstellung nun sehr individuell erleben. Zum Anderen wurde der gesamte optische Auftritt verändert. Die Ausstellung wurde für die Nutzung der Audioguides umgebaut und mit neuen modernen Tafeln versehen.
Zahlreiche Gäste erlebten die Eröffnung unserer neuen Ausstellung im Anschluss an die Ehrung der Opfer von SIII im Jonastal. Ein besonderer Gast dieses Tages war unsere Landrätin Frau Enders. Ihrer intensiven Unterstützung war es zu verdanken, dass nun der Einsatz von Audioguides möglich ist. In seiner kurzen Ansprache dankte Uwe Pfotenhauer, Mitglied des Vorstandes des Vereins, auch allen anderen Beteiligten, Förderern und Sponsoren. Besonderer Dank ging auch an die Firma Plakativ mit ihrem Inhaber Heiko Schade, der wesentlichen Anteil bei der Gestaltung und Bereitstellung der neuen Schautafeln hat. Für das professionelle Besprechen der Guides waren neben dem Radio „Frei“der MDR Reporter Marc Neblung verantwortlich.
Besonderer Dank und Respekt wurde auch den Schülern des Gutenberg-Gymnasium Erfurt gezollt, die im Rahmen einer Seminarfacharbeit zwei Stationen der neuen Ausstellung inhaltlich erarbeiteten und die dann selber die Audioguides besprachen.
Alle Anwesenden konnten sich im Verlauf dieser Veranstaltung selber einmal von der neuen Technik zu den zehn Stationen führen lassen.
Für die Zukunft nehmen sich die Mitglieder des Vereins vor, die Ausstellung ständig weiter zu entwickeln. Dafür gibt es bereits eine ganze Reihe an Vorschlägen und Ideen.
Es gibt also weiterhin viel zu tun. Dafür benötigen wir auch weiterhin die Unterstützung aller Mitglieder und Interessierten, damit der Verein seiner selbst gewählten Aufgabe auch in Zukunft jederzeit gerecht werden kann. Das ist im Angesicht solcher Vorkommnisse wie in Kirchheim und anderen Orten auch nötig, zur Aufklärung und Mahnung. Auch in Zukunft sollen die Toten die Lebenden mahnen.

Ein MDR Fernsehbericht wurde über die Gedenkveranstaltung erstellt und ausgestrahlt.

Erster Stammtisch des Jonastalvereins 2014

Am 08.März 2014 trafen sich die Mitglieder des Vereins zu ihrem Ersten Stammtisch des Jahres. Zu Beginn berichtete Uwe Pfotenhauer über den Stand der Umbauarbeiten im Dokuzentrum. Nachdem bereits erste Umbauten bei den Vitrinen erledigt sind, konnte Uwe gestern die neuen Audio-Guide-Geräte vorstellen. Zukünftig wird es also auch bei uns ganz modern im Stationsbetrieb vor sich gehen, wie in anderen Museen auch. In diese Konzeption wurden auch Jugendliche intensiv einbezogen. Auch die weitere Gestaltung der Ausstellung war Thema des Gespräches zwischen den Mitgliedern. Neue moderne Tafeln sollen zukünftig von Station zu Station führen und Geschichte erlebbar machen.

Weitere Themen beschäftigten sich mit Sachfragen zu den verschiedenen Forschungen, welche in der nächsten Zeit weiter aktiviert werden soll. So berichteten unsere Mitglieder über ihre bis heute erreichten Ergebnisse, insbesondere bei der Arbeit in den verschiedenen Archiven und vor Ort.

Zwei neue Mitglieder konnten ihren Antrag auf Aufnahme als Mitglied direkt in der Veranstaltung abgeben. Sie waren nach Besuchen im Museum des Vereins und Gesprächen mit Mitgliedern und Mitarbeitern vor Ort sehr interessiert an unserer Arbeit und möchten sich intensiv einbringen. Darauf freuen wir uns schon jetzt, denn wir möchten in Zukunft die Arbeit auf vielen Schultern verteilen. Dazu brauchen wir jeden, also herzlich willkommen.

Auch für Verpflegung war bei unserem ersten Stammtisch natürlich gesorgt. Brigitte Altrock organisierte dies mit ihren Mitarbeitern wieder in alter und zuverlässiger Tradition.

Zweiter Vortrag

Zweiter Vortrag

Zweiter Vortrag über Sonderbauvorhaben S III – Was bauten die Nazis im Jonastal wirklich? – diesmal am 07.03.2014 in Niederzimmern

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr sprach unser Mitglied Georg Ribienski in einem Vortrag über das Sonderbauvorhaben SIII. Diesmal erfolgte die Einladung durch den Verein der Natur- und Heimatfreunde e.V. Niederzimmern. Bei ihnen ist es gute Tradition, regelmäßig Vorträge zu interessanten Themen zu organisieren. Der Vortrag wurde umfassend öffentlich angekündigt. Wohl auch deshalb war im Vereinsheim wiedermal ein volles Haus zu verzeichnen. Über 70 Zuhörer wohnten dem Vortrag unseres Vereinsmitgliedes bei. Auch für Essen und Getränke war gesorgt.

Wie schon beim Vortrag in Friedrichroda ging es um die Geschichte des Sonderbauvorhabens der Nazis. Im Mittelpunkt der Ausführungen standen zum Einen die Historie der Baustelle und zum Anderen die geschichtliche Einordnung. Ausgehend von der Situation in Deutschland und der besonderen Situation in den Landkreisen Arnstadt und Gotha wurde ein Abriss der damaligen Ereignisse vorgenommen. Darüber hinaus wurden auch diesmal vorhandene Widersprüche benannt und auf bis heute ungeklärte Fragen eingegangen.

Im Anschluss konnten Fragen gestellt und auch Einzelgespräche mit Georg Ribienski geführt werden. Von beidem wurde sehr intensiv Gebrauch gemacht, so dass auch diesmal von einer sehr gelungenen Veranstaltung gesprochen werden kann. Das war auch an der erneut hohen Aufmerksamkeit und dem intensiven Beifall abzulesen.

Die Zuhörer hatten auch die Möglichkeit, Vereinszeitungen und CD’s zum Thema zu erwerben. Auch hierbei wurde reichlich zugegriffen. Es ist wirklich immer wieder erstaunlich zu erfahren, wie viele Menschen sich für die Geschichte dieser Zeit interessieren. Zum Abschluss lud Georg Ribienski die Anwesenden ein, sich bei einem Besuch im Dokumentations-Zentrum und bei einer Führung über die ehemalige Baustelle im Jonastal selber ein anschauliches Bild zu machen und Geschichte hautnah zu erleben.


Wieder Vorträge durch den Jonastalverein e.V.

Wieder Vorträge durch den Jonastalverein e.V.

Vortrag über Sonderbauvorhaben S III – Was bauten die Nazis im Jonastal wirklich?

Vortragender: Georg Ribienski

Am 17.01.2014 um 20.00 Uhr fand im „Kur und Lese Café“ Friedrichroda ein Fachvortrag zum Thema „SIII-Was bauten die Nazis im Jonastal wirklich?“ statt. Die Veranstaltung war völlig ausverkauft, es gab eine Warteliste, schließlich startete der Vortrag vor 43 Zuschauer. Veranstalter und Partner bei diesem Vorhaben war Carsten Göthel, der selber in historischen Dingen, insbesondere in der Geschichte Thüringens und Friedrichrodas sehr bewandert und engagiert ist. Das Kur & Lesecafe gehört seiner Frau Patricia. Vergleichbare Veranstaltungen gibt es dort schon seit sieben Jahren und Georg Ribienski stand da in der Tradition sehr interessanter und teilweise hochkarätiger Vorgänger.

Die Veranstaltung und auch der Vortrag darf als wirklich gut gelungen bezeichnet werden. Georg Ribienski hat in seinem Vortrag vor Allem Bezug genommen auf die Ereignisse direkt vor Ort. Also ausgehend von der Situation in Deutschland Ende 1944, der besonderen Situation in den Landkreisen Arnstadt und Gotha hat er einen zeitlichen, bautechnischen und die Zustände auf der Baustelle Jonastal erklärenden Einblick gewährt. Dabei hat er auf offene Fragen und Widersprüche hingewiesen. Danach wurde über die Ereignisse im Rahmen der Befreiung des Nordlagers, der angegliederten Lager und über interessante Aufzeichnungen und Aussagen der Alliierten berichtet. Auch hier hat Ribienski  auf Besonderheiten, Widersprüche und bis heute offene Fragen hingewiesen.
Die Aufmerksamkeit der Zuschauer war zu spühren, es war muchsmäuschen still. Im Anschluss beantwortete er eine Reihe Fragen und führte interessante Gespräche mit Gästen wie Herrn Knut Ortlepp, der schon als Kind in der Werkstatt seines Vaters eine der Wunderwaffen bestaunen durfte, die GO 229. Nicht nur mit ihm wird es weitere Gespräche geben.
Darüber hinaus waren die mitgebrachten DVD´s zum Thema und unsere Vereinszeitschriften der verschiedenen Jahre begehrt und wurden gerne von uns verkauft. Mehrere Personen meldeten sich für zukünftige Führungen im Dokuzentrum sowie im Tal an.
Auch der Veranstalter war scheinbar sehr positiv beeindruck, denn er schlug vor, im März oder April eine Veranstaltung Teil 2 durchzuführen.

Hitlers Geheimobjekte in Thüringen

Neuerscheinung im Heinrich-Jung-Verlagsgesellschaft mbH Zella-Mehlis/Meiningen

Ulrich Brunzel

Hitlers Geheimobjekte in Thüringen

256 Seiten, 111 Abb.
ISBN 978-3-943552-07-2

Im Fokus des Sachbuches stehen u.a. das geheimnisvolle Jonastal, das Atomforschungslabor in Stadtilm, die Produktionsstätten der Flügelbombe Fi 103, der Rakete A4 und der Me 262, Geheimnisse in Geraberg und im verbotenen Wald von Gehren. Spannend auch die Suche nach dem legendären Bernsteinzimmer und anderen Schätzen in Thüringen.

Eine Reihe von Geheimobjekten und –projekten des Dritten Reiches in Thüringen, die besonders in den Jahren 1944/45 eine wichtige Rolle für den weiteren Kriegsverlauf in Europa spielen sollten, werden vorgestellt. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges erlangten die Alliierten die Luftüberlegenheit. Anglo-amerikanische Bomberpulks legten deutsche Städte und ausgewählte Rüstungsobjekte in Schutt und Asche. Mit der Massenproduktion des Düsenjägers Me 262 sollte den alliierten Bombengeschwadern Paroli geboten und die Wende im Luftkrieg erzwungen werden. Es begann ein Wettlauf mit der Zeit.
Auf eine Reihe interessanter Fragen wird in dieser Publikation eine Antwort gegeben.
Welcher Zusammenhang bestand zwischen der Me 262 und dem „Lachs“?
Welche Verbindung gab es zwischen Fi 103, A4 und dem „Mittelwerk“?
Wo befand sich in Thüringen ein Atomforschungslabor?
Welche Gefahr ging vom verbotenen Wald bei Gehren aus?
Wurde in Geraberg an biologischen Waffen geforscht?
Was geschah zu Kriegsende im Jonastal?
Wo wurde in Thüringen nach dem Bernsteinzimmer gesucht?
War Thüringen ein Schatztresor von Hitler?
Mit der Nachnutzung und der Weiterentwicklung der deutschen Raketentechnik in Ost und West wird bereits auf die Nachkriegszeit eingegangen. Bei all diesen Betrachtungen darf nicht vergessen werden, wie es zu diesem Krieg kam und …

Hinweis: Der Bindestrich bei „Anglo-amerikanischen Bomberpulks …“ ist gewollt.

Preis: 19.90 EUR zzgl. Versandkosten

Besuch aus den USA

Besuch aus den USA

Ein Amerikaner im Dokumentationszentrum des Jonastalvereins

Am 13.09.2013 hatte das Dokumentationszentrum seltenen Besuch. Brian Bainbridge, ein Schriftsteller aus den USA war zu Gast. Auf den Spuren seiner Vorfahren, welche vor langer Zeit aus Deutschland kamen unternimmt er gegenwärtig eine Reise durch Europa. Er sammelt Informationen und Eindrücke für sein Buch, welches er schreiben möchte.

Er äußerte den Wunsch mehr über die Geschichte des Sonderbauvorhabens zu erfahren und die Örtlichkeiten zu besuchen. Diesen Gefallen erfüllten wir ihm gern. Bereits am Morgen besuchte er mit Genehmigung und Begleitung der Bundeswehr den Truppenübungsplatz und somit das Gelände, auf dem Sein Großvater als Mitglied der 89.Infantriedivision an der Befreiung des Konzentrationslagers Ohrdruf teilgenommen hatte. Im Anschluss kam er in unser Dokumentationszentrum. Hier informierte ihn Georg Ribienski über die Geschichte des Sonderbauvorhabens, das Schicksal der Häftlinge und über die Baustelle im Jonastal.

Im Anschluss daran fuhren beide gemeinsam ins Jonastal und besichtigten die Baustelle vor Ort. Brain Bainbridge hatte viele Fragen und war am Ende des Tages tief beeindruckt von dem was er erfahren hatte. Er verabschiedete sich dankbar und mit dem festen Willen, noch einmal wieder zu kommen.

Neuerscheinung

Neuerscheinung

Vereinszeitschrift Nr. 13Vereinszeitschrift Nr. 13

Auch in diesem Jahr wird es wieder eine Vereinszeitung geben. Wir sind in den letzten Zügen. Dank an alle Artikelschreiber und Gastautoren.

Veröffentlicht wird sie wie jedes Jahr zum Stadtfest in Arnstadt. In den nächsten Tagen wird der Shop um die Zeitung erweitert und Ihr könnt sie schon vorbestellen. Versand erfolgt dann nach dem Stadtfest Ende August/Anfang September.

Sobald es weitere Informationen gibt, werde sie im Forum bekanntgegeben.

Hier gehts zum Shop!

Sommeröffungszeiten

Sommeröffungszeiten


Auch in diesem Jahr gelten für die Geschichtsinsel Arnstadt die Sommeröffnungszeiten.

Ab dem 01.07.2013 bis zum 30.09.2013 haben wir für unsere Besucher verlängert und vorallem die ganze Woche geöffnet. Wir laden hiermit alle Urlauber unserer Region ein, sich unsere abwechslungsreichen Ausstellungen der Geschichtsinsel Arnstadt anzusehen.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Montag bis Freitag von 10.00 – 16.00Uhr und Samstag und Sonntag von 10.00 – 17.00Uhr


Erste Führung in diesem Jahr

Erste Führung in diesem Jahr durch den Jonastalverein Arnstadt

Presseschau – Thüringer Allgemeine, Arnstadtteil 29.04.2013

Harald Böhme (Mitte) vom Jonastalverein zeigte erst am Modell, was sich die Gäste dann im Jonastal bei der Führung angesehen haben. Foto: Marco Schmidt
Harald Böhme (Mitte) vom Jonastalverein zeigte erst am Modell, was sich die Gäste dann im Jonastal bei der Führung angesehen haben. Foto: Marco Schmidt

Arnstadt (Ilmkreis). Jeden letzten Sonntag im Monat lädt das Dokumentationszentrum Jonastal Interessierte zu einer Führung durch das Jonastal ein, um über die Geschichte des Außenlagers S III und der Stollenanlagen zu berichten.

Nachdem im März der Schnee den Rundgang noch verhinderte, kamen gestern knapp 15 Interessierte in das Dokumentationszentrum im Lokschuppen, um an der ersten Führung in diesem Jahr teilzunehmen. Dort gab Harald Böhme, Ehrenvorsitzender des Vereins, den Besuchern an den Modellen der Anlagen, die dort ausgestellt sind, erst mal eine kleine Einführung in die Thematik, bevor man sich gemeinsam ins Jonastal aufmachte. Vor Ort zeigte er dann auf dem knapp sechs Kilometer langen Rundweg, was heute noch von der Anlage zu sehen ist, wobei derzeit ein Teil des Weges wegen eines Bergrutsches gesperrt ist. Dazu schilderte er auch die Ergebnisse der Forschungen, welcher der Verein schon seit vielen Jahren rund um das Jonastal betreibt. So hatte Harald Böhme in der knapp zweistündigen Tour auch viel zu erzählen. Nicht nur über den Zweck der Anlage, auch über die Bedingungen und das Schicksal der zahlreichen KZ-Häftlinge, die beim Bau ums Leben kamen.

Wissen, welches er auch gerne an mehr Schüler weiter geben würde. So bedauert Harald Böhme, dass nur wenige Schulen das Angebot des Vereins zu Führungen durch das Gebiet in Anspruch nehmen würden. „Die einzige aktive Schule ist die in Gräfenroda, die jedes Jahr mit den 8. Klassen zu uns kommt“, so der Ehrenvorsitzende. Er würde sich auch freuen, wenn Abiturienten die Ereignisse im Jonastal zum Thema ihrer Seminararbeiten machen würden und sichert die Unterstützung des Vereins zu.

 

Marco Schmidt / 29.04.13 / TA

Todesmärsche

Erinnerung an die Todesmärsche

 

Thüringer Allgemeine

Leserbrief: Erinnerung an die Todesmärsche

Zu der grausamen Geschichte der Konzentrationslager des deutschen Faschismus gehören die Todesmärsche vor der Befreiung der KZ durch die alliierten Armeen.
Die Häftlinge des KZ Buchenwald hatten die Schrecken des Todesmarsches von Auschwitz und Lublin erschütternd zur Kenntnis nehmen müssen. Sie berichten, dass weniger als die Hälfte lebend das Lager Buchenwald erreichten.

Am 3. April 1945 begann der Todesmarsch der Häftlinge aus Ohrdruf und Crawinkel. In einem mir vorliegenden Brief des schwedischen Arztes Dr. Erwin Rona berichtet er, wie er aus dem Zeltlager Crawinkel im Galopp durch das Jonastal getrieben wurde. Er schreibt: „Am nächsten Morgen wurde mein Vater bei Bad Berka von einem SS-Mann erschossen, da er zu schwach war weiter zu marschieren. Das geschah vor meinen und meines Bruders Augen. Die SS-Todesschützen haben die Entkräfteten, die nicht mehr weiter konnten, kurzerhand durch Genickschuss erledigt. Sie haben sie liegen gelassen. Zwischen Buchenwald und Weimar spielte sich eine beispiellose Tragödie, ein grauenhaftes Massenmorden ab.

Am Abend des 5. April 1945 wurden wir auf dem Appellplatz des KZ Buchenwald zusammengetrieben, die jüdischen Häftlinge wurden von den übrigen Häftlingen getrennt. Bis zum 9. April 1945 wurden wir in den Baracken des deutschen Rüstungswerkes „Gustloff“ ohne Nahrungsmittel gehalten. Danach wurden wir zu Fuß nach Weimar getrieben. Dort ging es in offenen Güterwaggons, zu 100 bis 120 Mann pro Waggon, weiter. Hunger, Durst und Erschöpfung verlangten viele Opfer. Als wir Zeitz erreichten, wurde der Zug von alliierten Flugzeugen angegriffen. Mit jenen Häftlingen, denen es gelang, unter den Waggons Schutz zu suchen, wurde anschließend von der SS-Mannschaft ein Blutbad errichtet.“

Dr. Rona war damals 19 Jahre alt. Für ihn ist damals die Welt zusammengebrochen. Die Spuren in seinem Herzen bleiben immer.

Wir versichern ihm, seine Aussagen nicht historische zu archivieren, sondern den nachfolgenden Generationen zu vermitteln. Darum haben wir auf seinem Leidensweg, der Straße der Todesmärsche, 20 Mahnmale, u. a. auch eines in Bad Berka, errichtet.

Der Schwur von Buchenwald „Die Vernichtung des Nazismus – Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

Der Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – BdA bittet die Bürgermeister und Bürger, die Mahnmale in Ehren zu halten und in den April-Tagen den damaligen Opfern zu gedenken.

Karl-Heinz Voigt, Erfurt

28.03.13 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de/web … -533148932

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