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Überlebender von S III – Einem Malermeister ist der Häftling für immer dankbar – vom 26.10.2005
Quelle: Suttgarter Zeitung Online am 26.10.2005
Weitere Artikel zum Thema finden Sie hier in einer Übersicht: Zum Thema „Massengrab Echterdingen“
Einem Malermeister ist der Häftling für immer dankbar
Die Stuttgarterin Traudel Bräuer hat 1971 in Israel einen Überlebenden des KZ Echterdingen getroffen – eine bewegende Begegnung
Das Leben geht oft seltsame Wege: In Tiberias hat die Stuttgarterin Traudel Bräuer vor vielen Jahren einen Mann getroffen, der im KZ Echterdingen inhaftiert gewesen war. Durch ihren Hinweis erhöht sich die Zahl der bekannten Überlebenden auf 13 – von 600 Häftlingen.
Von Thomas Faltin
Manchmal führt das Leben Menschen zusammen, die einander völlig fremd sind und die doch etwas miteinander zu tun haben. So war es auch bei Traudel Bräuer und Hans Georg Neumann, als sie sich 1971 in Tiberias in Israel begegneten: Sie verbindet der Ort Echterdingen, der für Traudel Bräuer Teil der Heimat ist, für Hans Georg Neumann aber ein Inbegriff seiner Heimatlosigkeit während der letzten Kriegsjahre war.
Traudel Bräuer und ihr damaliger Mann arbeiteten im Jahr 1971 für einige Monate in einem Kibbuz bei Haifa. Während eines Ausflugs nach Tiberias wollte das Paar in der dortigen Jugendherberge übernachten. Doch als ihr Mann das Anmeldeformular ausfüllte und als Geburtsort Echterdingen angab, habe der Herbergsvater plötzlich keinen Ton mehr gesagt: „Er ist so blass geworden, dass wir tief erschro (mehr …)
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Aus Nummern werden Menschen – die Geschichte der KZ-Häftlinge – vom 18.10.2005
Quelle: Suttgarter Zeitung Online am 18.10.2005
Aus Nummern werden Menschen – die Geschichte der KZ-Häftlinge
Weitere Artikel zum Thema finden Sie hier in einer Übersicht: Zum Thema „Massengrab Echterdingen“
Listen in Buchenwald und Bergen-Belsen offenbaren die Namen von mehreren hundert Opfern – Weiteres Massengrab in Echterdingen unwahrscheinlich
Mehr als 60 Jahre lang wusste man fast nichts über die 600 jüdischen Männer, die im Winter 1944/45 im KZ Echterdingen Schwerstarbeit verrichten mussten. Die StZ hat jetzt aus Gedenkstätten und Archiven 477 Namen zusammengetragen. Das hat auch Folgen für die Ermittlungen.
Von Thomas Faltin
Das Leben der jüdischen Häftlinge war in den Konzentrationslagern keinen Pfifferling wert – trotzdem haben die Nazis mit fast wahnhafter Akribie Transportlisten, Totenbücher und Insassenverzeichnisse der Lager geführt. Dieser Widerspruch zwischen extremer Menschenverachtung und genauester Menscheninventarisierung jagt jedem historisch Forschenden einen Schauer über den Rücken.
Und dennoch: gerade diese Listen sind es heute, die Auskunft geben können über die Namen und Schicksale der KZ-Häftli (mehr …)
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Zwischenstation auf einer Odyssee der Leiden – vom 12.10.2005
Quelle: Suttgarter Zeitung Online am 12.10.2005
Zwischenstation auf einer Odyssee der Leiden
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Die Ermittlungsakten belegen: viele Häftlinge des Konzentrationslagers Echterdingen hatten zuvor die Hölle von Auschwitz überlebt
FILDERSTADT. Bisher hatten die meisten der 600 Häftlinge des KZs Echterdingen keinen Namen und keine Geschichte. Dabei existieren Protokolle von zwölf Überlebenden. Die StZ hat sie ausgewertet und dokumentiert hier erstmals Lebensläufe. Die Männer haben Grauenvolles erlebt.
Von Thomas Faltin
Wenn ein Mensch sterben muss, besteht der letzte Wunsch oft darin, dass etwas von ihm bleibe, und sei es nur sein Name in der Erinnerung der Menschen. Yad Vashem, die zentrale Dokumentationsstätte des Holocaust in Jerusalem, hat diesen Wunsch zum Leitmotiv erhoben – und bislang drei Millionen Namen und Schicksale von ermordeten und verhungerten Juden gesammelt, auf dass sie im Gedenken der Menschheit fortbestehen, als Mahnung und Würdigung.
Im Kleinen geschieht dies nun auch für die 600 Häftlinge des Konzentrationslagers Echterdingen. Bis zur Entdeckung des Massengrabs am Flughafen Stuttgart am 19. September kannte man gerade 22 von 600 Häftlingsnamen und keine einzige Lebensgeschichte. Doch allein in den seither vergangenen drei Wochen sind die Namen von 78 Männern hinzugekommen. Un (mehr …)
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Jonastal – Da wackelt der Busch – vom 11.10.2005
Quelle: Thüringer Allgemeine – Arnstadt am 11.10.2005
Da wackelt der Busch
CRAWINKEL/ARNSTADT (mk). Eine goldene Oktobersonne hebt die Farben der Landschaft im Jonastal besonders hervor. Das ästhetische Bild runden die 320 unterschiedlich gefärbten Ziegen ab, die dort auf den Wiesen weiden und in ein einzigartiges Landschaftspflegeprogramm eingebunden sind. „Das Jonastal ist traditionell ein Weidegebiet für Schafe und Ziegen“, erklärte der Eigentümer der Herde, Heinz Bley von der Agrar GmbH Crawinkel. „Durch die Fortsetzung dieser traditionellen Hüteschafhaltung auf den Triften der Muschelkalk-Halbtrockenrasen sichern wir die Bewirtschaftung eines aus Naturschutzsicht sensiblen Naturraumes.“
Der Landwirt zeigte dabei auf den Großen und Kleinen Bienstein, die als „Flächendenkmale“ ausgewiesen sind. Mittlerweile setzte sich die Herde am Morgen dorthin in Bewegung, denn das Pferch liegt auf den Nachbarschaftsflächen des Jonastales.
Die beiden Hütehunde Ferry und Eddi seien bereits sehr, sehr unruhig, bemerkt Schäfermeister Erich Pillatzke. „Die brauchen die Bewegung“, sagt er, wobei er den dreijährigen Ferry ein wenig bremsen muss. Die Ziegen wollen nun die Straße im recht lebhaft befahrenen Jonastal überqueren, ein Helfer steht dabei, hält die Fahrze (mehr …)
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NS-Massengrab auf dem Flughafen Stuttgart entdeckt – vom 22.09.2005
Quelle: Freie Presse Chemnitz am 22.09.2005
NS-Massengrab auf dem Flughafen Stuttgart entdeckt
Vermutlich 34 jüdische Zwangsarbeiter verscharrt
Stuttgart. Bei Bauarbeiten auf dem Stuttgarter Flughafen ist vermutlich ein Massengrab mit den Leichen von 34 NS-Zwangsarbeitern entdeckt worden. Wie Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt gestern mitteilten, handelte es sich wahrscheinlich um jüdische Gefangene des Arbeitslagers Echterdingen. Sie waren zwischen November 1944 und Februar 1945 auf dem damaligen Fliegerhorst als Zwangsarbeiter eingesetzt. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen Mordverdachts gegen Unbekannt auf. Staatsanwalt Bernhard Häußler sagte, es bestehe der Verdacht „der grausamen Tötung durch Verhungern lassen“.
Bei Schachtarbeiten seien in rund einem Meter Tiefe die ersten Skelettteile gefunden worden. Die sterblichen Überreste werden den Angaben zufolge derzeit geborgen. Die Untersuchung könne noch Wochen in Anspruch nehmen. Zur Zeit des Dritten Reiches befand sich auf dem Flughafengelände ein Arbeitslager des im Eisass gelegenen Konzen (mehr …)
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Offener Brief an Rainer Karlsch – GERMANY WOULD HAVE TEST OF CHARGES FOR A-BOMB… – vom 17.09.2005
Brief der Professoren Mineev und Funitkov an Herrn Karlsch zum Thema Deutsche Atombombe
Veröffentlichung am 17.09.05 mit freundlicher Genehmigung von Herrn Karlsch
GERMANY WOULD HAVE TEST OF CHARGES FOR A-BOMB WITH D-T BOOSTER AT THE END OF WORLD WAR II
The book “Hitlers Bombe, Die geheime Geschichte der deutschen Kernwaffenversuche” ( DVA, Munchen,April, 2005) by Rainer Karlsch brought about a heated debate in scientific circles. We became interested in the article “New light on Hitler’s bomb” by R. Karlsch and M.Walker published in Physics World in June of 2005, which, specifically, contains some information about explosion devices tests at the end of the Second World War.
>From our viewpoint, the events that could have led to the development of such devices are as follows:
1. September 1939 – the start of the German project of the A-bomb, first in world.
2. G. Guderley, a German physicist-theorist, published in 1942 an article considering an opportunity of cumulation of energy in shock wave convergence in the spherically symmetric case. Later, this phenomenon provided grounds for the development of “imploding implosion” or “implosia”. Implosia allowed physicists to achieve high density and temperature of the substance exposed to shock wave. The principle of implosia formed a basis for atomic and thermonuclear weapons.
3. Following the US, Germany scientists designes of cumulative charges for light anti-tank grenade launcher type “Ofenrohr” and started production it. In 1930th, the research was started by professor Schardin. During the war, professor Erich Schumann – the director of the Germany army`s weapons-research department – was leader this work. In explosive charges for this weapon principle of implosia was used by means of “hollow-charge” technique. Understanding of how cumulative “Ofenrohr” worked led Erich Schumann to an idea of using cumulative explosive charge for realization in theirs focus hi (mehr …)
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Ansichtssache – Lehrpfad im Jonastal – vom 15.08.2005
aus der Thüringer Allgemeinen vom 15.08.2005
Ansichtssache
von Frank BANGERT
Hardliner mögen einwenden, ein Lehrpfad im Jonastal habe ausschließlich historische Fakten zu vermitteln. Sind Informationen zu Geologie, Flora und Fauna da pietätlos? Wohl kaum. Denn das Jonastal ist mehr als ein Platz des Grauens und der Erinnerung. Es ist auch einfach ein bezaubemdernder Ort) ein besonderes Biotop. Wer das verschweigt, informiert unzureichend. Der Geschichts- und Technologieverein hat beides auf seinem Lehrpfad untergebracht und gut daran getan. Denn die Besucher suchen Antworten nicht nur auf Fragen zur Geschichte, sondern auch zum Landstrich selbst. Und zu viel wissen kann man eigentlich nie — höchstens zu wenig.
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Geschichtspfad führt jetzt um das Jonastal – vom 12.08.2005
Quelle: Thüringer Landeszeitung (TLZ) am 12.08.2005
Geschichtspfad führt jetzt um das Jonastal
Arnstadt. (dpa/tlz) Ein Geschichtspfad im Jonastal bei Arnstadt wird von Sonntag an die Erinnerung an das KZ-Außenlager von Buchenwald wach halten. 60 Jahre nach Kriegsende übergibt der Jonastal-Verein einen 8,5 und einen 20 Kilometer langen Rundweg entlang der Überreste des Lagers, in dem kurz vor Kriegsende unter SS-Aufsicht tausende Häftlinge unterirdische Stollen in den Muschelkalk treiben mussten.
„Nach unseren Forschungen im Archiv der KZ-Gedenkstätte Buchenwald waren allein im Februar 1945 16 000 Zwangsarbeiter eingepfercht“, sagte Vereinschef Johannes Alt. Die Vermutungen um das Lager S3 sind nicht verstummt: „Die Bestimmung liegt im Dunkeln, da bisher keine Originalpläne gefunden wurden.“ Lage und geringe Ausmaße der einstigen Stollen sprechen gegen einen Hilter-Bunker oder Waffenproduktion, sagte Alt.
Der vor vier Jahren gegründete Verein „Geschichts- und Technologiegesellschaft Großraum Jonastal“ mit etwa 50 Mitgliedern in ganz Deutschland forscht in Archiven und Bibliotheken. Bislang ist noch nicht bekannt, wie viele Menschen im Jonastal in den wenigen Monaten der Existenz des Lagers umkamen und wie viele die Todesmärsche und Transporte in (mehr …)
Ankündigungen
Go II – Bergung schwerer Flugzeugteile am 08.08.2005 – vom 10.08.2005
Quelle: Pressebericht Jonastalverein
Go II – Bergung schwerer Flugzeugteile am 08.08.2005
In der Vereinszeitschrift 03/2004 hatten wir bereits über das Projekt mit der internen Bezeichnung Go II berichtet. Unter dieser Bezeichnung suchen wir seit 2 Jahren nach Überresten und Informationen zu einem Bomberabsturz, der sich im März/ April 1944 bei Gossel ereignet hatte.
Nachdem das Landesamt für Archäologie im Herbst 2004 der Bergung schwerer Teile zugestimmt hatte, erfolgte am Freitag den 05.08.2005 parallel zur Ernte auf dem Feld noch einmal eine Metallsuche in dem Absturzgebiet, dass uns von Zeitzeugen benannt wurde. Wir wurden recht kurzfristig durch die Agrargesellschaft Gossel mbH gebeten, die geplanten Arbeiten schnell durchzuführen, da die nachfolgende Neubestellung in wenigen Tagen beginnen sollte – das schlechte Wetter war Schuld für die Verspätung. So erfolgte kurzfristig von Mitarbeitern der GPI – Fachabteilung für Militärische- und Rüstungsaltlasten-Erkundung und Bewertung – eine Messung vor Ort. Nach kurzer Einmessung führte uns das Suchgerät exakt an die Stelle, die bereits von Zeitzeugen mehrfach benannt wurde. Nach Ausmessung des Gegenstandes wurde die Tiefe auf 0,5 bis 1,0m geschätzt u (mehr …)
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Gossel – Bombermotor entdeckt – vom 09.08.2005
Quelle: Thüringer Allgemeine vom 09.08.2005
GOSSEL. Alle waren aufgeregt: Sollte endlich die zweijährige, mühevolle Arbeit belohnt werden? Das musste gestern Nachmittag mit Sekt auf dem Acker zwischen Gossel und Espenfeld begossen werden. Der Motor der im März 1944 abgestürzten Lancaster, eines britischen Bombers, konnte von den Mitgliedern des Jonastalvereins in anderthalb Meter Tiefe ausgegraben werden.
Der sonst so besonnene Chef des Jonastalvereis, Johannes Alt, zeigte sich am Telefon etwas hektisch: „Wir haben ihn endlich!“ Seit gestern Morgen 9 Uhr gruben sieben Mitglieder des Vereins, darunter Ute Brandt, Norbert Voß, Klaus-Peter Schambach und die Anderen. „Als der Regen kam, merkte das keiner von uns,“ so gefesselt seien sie gewesen, beschrieb Projektleiter Schambach aus Crawinkel die Situation. Doch allein mit Schippe und Schaufel war es nicht zu machen. Die Agrargenossenschaft Gossel mit ihrem Geschäftsführer Erlfried Hennig, der die schwere Technik zum Herausziehen des Motors bereitstellte, hatte eine wichtige Hilfe geleistet. „Wir unterstützen den Jonastalverein, wo wir können“, bestätigte Hennig. Auch Bürgermeister Andreas Gundermann sei sehr kooperativ gewesen. Johannes Alt erzählte beglückt rückblickend zum Fund: Vor zwei Jahren haben wir mit der Suche begonnen, Augenzeugen befragt, Messungen vorgenommen.“ Letzte Woche am Freitag gab es nochmals detaillierte Untersuchungen. Die zielten auf das Feld, das am Wochenende noch schnell abgeerntet werden musste. Und gestern Nachmittag dann endlich die Gewissheit: Es sind die Teile des 1944 abgestürzten Bombers, einer Lancaster vom Typ Avro 683. Dr. Thomas Grasselt vom Landesamt für archäologischen Denkmalschutz in Weimar hatte die Grabungserlaubnis gegeben. Danach gehöre der Fund zunächst dem Freistaat Thüringen. „Wir dürfen ihn aber“, so ist sich Johannes Alt sicher, „im Dokumentationszentrum des Vereines in Wölfis ausstellen.“ Auch die übrigen gestern ebenfalls gefunden kleinen Flugzeugteile gehören mit dazu.
Klaus-Peter Schambach erklärte einiges zur Historie: „Laut Zeitzeugen geschah der Absturz am 24. März 1944, 22 Uhr, hinter den so genannten Drei Kreuzen Richtung Espenfeld.“ Die Besatzung des Bombers seien Kanadier und Engländer gewesen. Es wurde von bis zu acht Besatzungsmitgliedern gesprochen. Ein Überlebender, der vermutlich damals bei Liebenstein abgesprungen war und in Gefangenschaft geriet, wurde zur Absturzstelle zwecks Identifizierung der Toten gebracht. An dem Flugzeugwrack waren die Markierungen für 39 Einsätze festgestellt worden. Angeblich sei der Bomber bereits in der Luft explodiert. Er war auf dem Rückflug nach einem Einsatz, hatte jedoch in der Umgebung keine todbringenden Waffen abgeworfen, so die Aussage eines Zeitzeugen, der gestern mit dabei war.
Marlis KIESEWALTER
08.08.2005