Unweit des „Jägerpfades“, der als Hauptweg durch den großen Tambuch von Nord nach Süd führte und an dessen Nordende damals der Wölfiser Wasserturm stand, lag in östlicher Richtung das Jagdhaus „Weiße Hütte“. Schon zu Herzogs Zeiten gebaut überlebte es, wie auch die Klipper, den 2. Weltkrieg und wurde danach zerstört. Der Zerstörung zum Opfer fiel auch ein Gedenkstein, der unmittelbar neben der Hütte stand und auf dem Zeitpunkt und Ergebnis der letzten herzoglichen Jagd im Tambuch verzeichnet waren. Auf einem meiner Streifzüge durch den Tambuch in den ersten Nachkriegsjahren habe ich Reste der gußeisernen Tafeln, die am Stein befestigt waren, gefunden und mit nach Hause genommen. Leider konnte ich nicht alle Teile damals finden.

Das Jagdhaus diente über viele Jahre der fröhlichen Einkehr nach erfolgreicher- oder auch weniger erfolgreicher Jagd und wurde zeitweise von der Klipper aus versorgt. Nach Schließung der Klipper im Jahre 1936 diente es nur noch selten größeren Gelagen, blieb aber als Schutzhütte und Treffpunkt auch für spätere Jagden erhalten. Aufsichtsführend war dann die „Heeresoberförsterei“ Ohrdruf, die ihren Sitz im Kasernengelände neben dem sog. „Scheibenpark“, dem Instandhaltungszentrum des Platzes, hatte. Jagdgäste waren zu dieser Zeit hochrangige Offiziere der Deutschen Wehrmacht. Was aus herzoglichen Zeiten auch Jahre nach dem Krieg noch erhalten blieb waren die Schneisen durch den herrlichen buchenen Baumbestand, die einen schönen Ausblick auf die Wachsenburg und Richtung Gothaer Schloß boten. Leider hat dieser Baumbestand die sog. Buchene Wand durch Beschuß stark gelitten.

B. Neul

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