GTGJ Aufruf – Fuhr durch Arnstadt eine Feldbahn? – vom 26.11.2003

Artikel aus dem Arnstädter Stadt-Echo aus der November-Ausgabe 2003; Seite 13:
„Fuhr durch Arnstadt eine Feldbahn? – Wer kann dies für die Zeit zwischen 1944 und 1945 bestätigen?

Nachdem wir in unserer Oktober-Ausgabe die Frage stellten, ob ein Arnstädter in den Jahren 1944 bis Frühjahr 1945 eine provisorische Schmalspurbahn durch Arnstadt hat fahren sehen, möchten wir heute zur Untermauerung die Aussage von Karl-Heinz Vulter aus Arnstadt gegenüber Walter Schulte veröffentlichen, die die Transportfrage von Menschen und Gütern auf die Baustelle Jonastal in einem neuen Licht erscheinen lässt.

Karl-Heinz Vulter sagte: „Vom Güterbahnhof in Höhe des Wiegehäuschens der Malzfabrik begann eine Schmalspurbahn. Die Gleise waren oberhalb leicht verlegt. Sie führten von der Rehestädter Straße zur Erfurter Straße durch die Bahnunterführung, am Bahnhof vorbei und weiter über die Straßburgkreuzung auf der rechten Straßenseite an den Bäumen entlang. An der Setze sind wir dann eingestiegen und fuhren seitlich der Straße entlang bis zur Arbeitsstelle ins Jonastal. Dort wurden durch unsere Firma Vulter Dachdeckerarbeiten an den Wachbaracken durchgeführt. Es war eine Dampflok mit Kohle beheizt. Die Bahn verkehrte von 1944 – 1945. Die Lok war von der Firma Hen-schel. Es gab größere Kipploren, Plattenloren sowie offene Kastenloren. Auf den Straßen war kaum Verkehr. Die Pferdefuhrwerker schimpften, wenn die Dampflok die Pferde scheu machte mit ihrem Dampf. Die Züge fuhren oft nachts. Unsere Dachdeckerfirma war in der Bielfeldstraße 20. Im Jonastal hinter der dritten Brücke zweigten die Gleise von der Straße ab und führten neben der Straße bzw. am Waldrand entlang.“ Manfred Schmidt aus Arnstadt ergänzte die Aussage mit der Bemerkung: „Meine Mutter erzählte mir, dass die Lokomotive große Schwierigkeiten wegen der Steigung am Bahnhofs-Cafe bis hin zur Straßburgkreuzung hatte. Wenn die Bahn nicht mehr rollte, wurde eine Zugmaschine vorgespannt“. Bisherige Recherchen bestätigten dies allerdings nicht. Deshalb entschloss sich die Jonastalgesellschaft zur Veröffentlichung mit einer Bitte an alle ältere Leser des Stadt-Echos: Gibt es weitere Zeitzeugen, die dies bestätigen können, vielleicht sogar Aufnahmen? Wenn es so war, dann müssen sich noch weitere Belege dafür finden lassen. Hinweise nimmt unsere Geschäftsstelle gern entgegen, Tel. 60 18 50.“

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