TA-SERIE (8): Zum 50. Jahrestag der Befreiung

FOLGE 8: Der Prozeß, der zur Beendigung des Krieges führte, wurde durch viel stilles Heldentum unterstützt. Sicherlich hatten daran auch die Kommunisten, die damals schon gesagt hatten, wer Hitler wählt, wählt den Krieg, ihren Anteil. Es gab aber auch andere, wie beispielsweise eine Frau Rohling aus Arnstadt, die stets in Todesangst ihre Funksprüche an den britischen Geheimdienst absetzte.

Analyse der Bildaufklärung – Ihre Arbeit und die vieler ungenannter, war mit ausschlaggebend dafür, daß vor allem britische Flugzeuge Mitte März 1945 die militärischen Bewegungen durch Bildaufklärung erfaßten und anschließend analysieren konnten. Dem Autor dieses Beitrages liegen detaillierte Angaben, was die Archivierung dieser Luftbilder aus dem Gebiet Ohrdruf, Gotha, Arnstadt, Weimar, Georgenthal, Friedrichroda und Tabarz betrifft vor, also jenem Zentrum, das die westlichen Geheimdienste schon seit geraumer Zeit als ein Führungszentrum der Nazis mit einer großen Nachrichtenzentrale ausgespäht hatten, die General Patton spontan sagen ließen, er habe einen vielversprechenden Plan zur Eroberung des deutschen Nachrichtenzentrums im Raum Ohrdruf Chance für jede Menge Lorbeer und es wäre die größte Chance der Weltgeschichte sich mit Lorbeer zu bedecken, wenn es gelänge, dieses Zentrum so schnell wie möglich zu erobern. Dementsprechend wurden dann auch die Kampfhandlungen aufeinander abgestimmt. Von deutscher Seite war Ende Januar/Anfang Februar die Aktion „Auflockerung“ eingeleitet worden, die die Evakuierung militärischer und ziviler Behörden aus Berlin zum Inhalt hatte. Die sich anschließende Operationsphase „Olga“ brachte die Verlagerung der wichtigsten Abteilungen des OKW, des OKH, der Ministerien und anderer Dienststellen nach Thüringen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Weg. In der geheimen Kommando-Chef-Sache des Hauptquartiers des OKH vom 19.2.1945 wird neben dem bereits angewiesenen Bahntransport auch die Vorbereitung des Mot.-Marsches in drei Gruppen angekündigt.

Die Verlagerung war lang geplant – Dazu gehörten insgesamt 4798 Personen der Generalstababteilungen, der Truppen des Führungs-Nachrichtenregiments und Truppen des Kdt. HQu OKH. Weitere diesbezügliche Befehle folgten und decken sich mit einer 1947 im Rowohlt-Verlag Hamburg von Rittmeister Gerhard Boldt (er nahm an den Lagerbesprechungen Hitler teil) herausgebrachten Veröffentlichungen, wo es u. a. heißt: „Als die Russen an der Oder, also schon in bedrohlicher Nähe Berlins (Ohrdruf war ein Standort) standen, befahl Hitler, Vorbereitungen für die Verlegung des gesamten Hauptquartiers nach Mitteldeutschland zu treffen. Teile der Regierung und die militärische Führung sollte in der Nähe des Truppenübungsplatzes Ohrdruf untergebracht werden.“

G. REMDT

Die Artikelserie von Gerhard Remdt, bestehend aus 21 Folgen zum 50. Jahrestag der Befreiung, erschien 1995 in der Thüringer Allgemeinen. Datum bisher nicht genau ermittelbar.

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