Interesse an Natur und Geschichte – Radtour Jonastal – vom 11.10.2004

Quelle: Thüringer Allgemeine – Lokalteil Arnstadt 11.10.2004

Zu einer gemeinsamen Fahrt mit dem Rad durch ein landschaftlich reizvolles Gebiet hatte die IG Stadtökologie am Sonnabend eingeladen. Das Interesse war gut, das Wetter auch.

Etwa vierzig Teilnehmer hatten vorab ihr Interesse bekundet, an dieser Tour, die im Rahmen der Thüringer Naturerlebniswoche stattfand, teilzunehmen. Zwei Aspekte hatten bei der Planung eine Rolle gespielt, so erklärte Jürgen Ludwig, Chef des Umwelt-Medien-Zentrums in Arnstadt, gegenüber dieser Zeitung. Zum einen wollte man den Blick für die Einmaligkeit der Landschaft mit dem Jonastal, dem Truppenübungsplatz und Tammbuch öffnen, zum anderen sollte an mehreren markanten Haltepunkten der historischen Ereignisse gedacht werden, bei denen tausende Menschen ihr Leben gelassen hatten.

Vor sechzig Jahren wurde durch die Nationalsozialisten das Sonderlager des Konzentrationslagers Buchenwald vor den Toren unserer Stadt errichtet. Im Gedenken an die Menschen, die dort unter fürchterlichsten Bedingungen ihr Leben ließen, legte die Gruppe an der Gedenkstätte im Jonastal einen ersten Stopp ein.

Auf einer mit der Bundeswehr abgesprochenen Route wurden weiterhin das ehemalige Nordlager als Teil des Sonderlagers, der Franzosenfriedhof, der Hindenburgbunker und der Feldherrenhügel angefahren, bevor die Fahrt durch den Tammbuch als eines der wenigen erhaltenen Beispiele früherer thüringer Mischwaldkultur fortgesetzt wurde. Aktuelle Gesichtspunkte und Details zum Areal vermittelte Stabsfeldwebel Küch den interessierten Teilnehmern während der Fahrt über den Truppenübungsplatz. Die Radtour, die aus organisatorischen Gründen zunächst um einige Tage verschoben werden musste und damit aus dem zeitlichen Rahmen der Naturerlebniswoche heraus fiel, endete am späten Nachmittag bei schönstem Herbstwetter in der Kreisstadt.

Von Melitta THIELE

10.10.2004

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