Spurensuche in Compiegne

Spurensuche in Compiegne – vom 20.05.2006

Quelle: Thüringer Allgemeine für den Ilmkreis am 20.05.2006

Spurensuche in Compiegne
Jonastalverein zu Gast bei Freunden / Erinnerungsstätte in Crawinkel geplant / Buchlesung in Bibliothek

Im Vormonat starteten Mitglieder des Jonastalvereines gemeinsam mit Gästen zu einer Tour durch Frankreich. Als ersten Etappenort wählten sie die Stadt Compiegne.

CRAWINKEL. Thüringen unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu der französischen Region Picardie, was aber nicht der Grund dafür war, dass 1994 mitten in der Gedenkstätte von Compiegne, gegenüber dem Denkmal des bekannten französischen Marschalls Foch, ein Baum aus Crawinkel unter großer öffentlicher Anteilnahme auch als Symbol der Versöhnung und Freundschaft gepflanzt wurde. Beginnend ab 1991 ist es in mehr als 15 Jahren Forschungsarbeit geschichtsbewussten Thüringern gelungen, die Geschichte des wohl berühmtesten Eisenbahnwaggons weitgehend aufzuklären, wesentliche Sachzeugnisse zu bergen und in Zusammenarbeit mit der französischen Botschaft an Frankreich zurück zu geben. Die Funde aus Thüringen haben heute dort einen Ehrenplatz und sind im Museum der Gedenkstätte der französischen und europäischen Öffentlichkeit wieder zugänglich. Weitere Exponate befinden sich im Haus der Geschichte Baden-Württemberg und im Dokumentationszentrum Jonastal in Wölfis.

Der bei Crawinkel im April 1945 zerstörte Waggon von Compiegne steht heute als eine der wenigen, nachweisbaren Sachzeugnisse für die Bedeutung unserer Region zum Ende des Zweiten Weltkrieges und seine Geschichte war untrennbar mit dem Ende des Ersten Weltkrieges verbunden. So war es für uns selbstverständlich, dass wir unsere Spurensuche auch in Frankreich fortsetzten. Wir wurden persönlich von General Gamache empfangen, der 1995 vom Staatspräsidenten Chirac für seine Verdienste um die Gedenkstätte ausgezeichnet wurde. Nach seinem Vortrag und einem persönlich geführten Rundgang erhielten wir die Gelegenheit, unser Buch „Geheime Fahrt ins Vierte Reich?“ und damit unsere Ergebnisse jahrelanger Forschung, neue Fakten und Bilder vorzustellen, die noch nie zuvor gezeigt wurden. Ebenso gingen die Vereinsmitglieder noch einen Schritt weiter und stellten ein gemeinsames Projekt mit der Gemeindeverwaltung Crawinkel vor. Ziel ist der Aufbau einer bescheidenen Erinnerungsstätte an historischem Ort am Bahnhof Crawinkel.

Dieser Vorschlag wurde beim nachfolgenden Imbiss weiter diskutiert und die zukünftige Zusammenarbeit besprochen. Ein französischer Baum in Crawinkel war da nur einer der Vorschläge. Der Besuch der Gedenkstätte hat nachhaltigen Eindruck bei uns hinterlassen und ich bin mir sicher, dass der Kontakt weiter ausgebaut wird. Ich bedanke mich im Namen der Reisegruppe bei unseren Gastgebern und Hauptmann Finkernagel von der Bundeswehr, der vor Ort half, die Sprachbarriere zu überwinden. Als wichtigsten Erfolg können wir vermelden, dass unser Buch in der Gedenkstätte in Compiegne verkauft wird. Dieses Buch wird übrigens am 23. Mai ab 19 Uhr in der Arn-städter Bibliothek vorgestellt. Wir gehen der Frage nach, warum Hitlers wichtigstes Beutestück in Thüringen im Brennpunkt Ohrdruf und Crawinkel zerstört wurde und stützen uns auf Tatsachenberichte.

Klaus-Peter SCHAMBACH

Das Grauen im Zeltlager Espenfeld

Das Grauen im Zeltlager Espenfeld – vom 14.04.2006

Quelle: Thüringer Allgemeine für Arnstadt am 13.04.2006

Tatort Jonastal – Fälschungen auf der Spur (2)
Das Grauen im Zeltlager Espenfeld

Besonderes Augenmerk richtet sich jedes Frühjahr auf das geheime Bauvorhaben S III im Jonastal. Es ist zur guten Tradition geworden, vor Ort an die Opfer und Überlebenden zu erinnern, die unter schwerster Zwangsarbeit und unmenschlichen Lebensbedingungen oftmals nur geringe Überlebenschancen hatten. Während über die Häftlingslager bei Ohrdruf bisher umfangreiches Foto- und Filmmaterial vorliegt, schienen die Lager bei Crawinkel und vor allem bei Espenfeld nur schemenhaft zu existieren. Lediglich einige Zeitzeugenberichte und einzelne Fotos konnten teilweise einen Eindruck über diese Lager vermitteln. Ende Januar 2006 wurde nun offiziell durch die Gedenkstätte Buchenwald mitgeteilt, dass neue Fotos des Lagers Espenfeld in amerikanischen Archiven ausfindig gemacht werden konnten. Wie sich nun herausstellte, wurden die Fotos vom „US Army Signal Corps“ und auch ein Film unter der verwirrenden Bezeichnung „Arnstadt Concentration Camp“ abgelegt.

Insgesamt liegen nun weitere 18 Fotos von Major Frank M. Gleason vor. Er war Militäranwalt bei der 89. Infanterie Division und fotografierte grauenhafte Details, welche die amerikanischen Soldaten am 13. April 1945 im Lager Espenfeld vorfanden. Interessant ist, dass die Fotos mit Aufnahmen von Siegelbach und ersten, kleineren Gräbern am Strassenrand nach Espenfeld beginnen – Spuren des Todesmarsches in das KZ Buchenwald. So wird deutlich, dass die Einheit des Majors vermutlich über Gräfenroda – Plaue nach Espenfeld kam. Die Fotos sind sehr gut beschriftet und weisen nach, dass Herr Paul Zimmerma (mehr …)

Gedenkveranstaltung im Jonastal – Russland in Europa

Gedenkveranstaltung im Jonastal – Russland in Europa – vom 10.04.2006

Quelle: Thüringer Allgemeine für den Ilmkreis am 10.04.2006

Russland in Europa

ARNSTADT/WÖLFIS (mk). Kränze, Blumengebinde, einzelne Blüten – am Ehrenmal im Jonastal erinnerten Mitglieder der im Stadtrat und Kreistag vertretenen Fraktionen und russische Gäste an das Leid der tausenden von Häftlingen des Lagers S III . Die Gedenkstätte wird gepflegt von der Geschichts- und Technologiegesellschaft Großraum Jonastal e.V. (GTGJ), Jonastalverein genannt. Dieses Bemühen würdigte Landrat Lutz-Rainer Senglaub. Vor 61 Jahren wurde das Konzentrationslager (KZ) Buchenwald befreit und somit auch deren Außenstelle im Lager Jonastal. Zu jenen Häftlingen, die außerordentliches Leid erfuhren oder gar ihr Leben lassen mussten, gehörten Menschen vieler europäischer Staaten, auch Angehörige der ehemaligen Sowjetunion. An ihr Schicksal und an den millionenfachen Tod sowjetischer Menschen erinnerte in einer eindrucksvollen Rede am Samstag an der Jonastal-Gedenkstätte die Konsulin Valentina Guchkova vom Generalkonsulat der Russischen Förderation in Leipzig. Dieser Schrecken und dieses Leid dürfen nie vergessen werden. Am 1. Mai 2004 sei die „Vereinigung Europas Realität geworden“, sagte sie. „Millionen unserer Landsleute sind auf europäischem Boden gefallen. Die Bürger Russlands haben ein Recht, gleichberechtigte Europäer zu sein“, so Konsulin Guchkova.

Sie folgte mit ihrer Begleitung und Landrat Senglaub einer Einladung von Johannes Alt, Vorsitzender des Jonasta (mehr …)

Spur endet in Crawinkel – Tatsachenbericht über den Waggon von Compiegne

Spur endet in Crawinkel – Tatsachenbericht über den Waggon von Compiegne – vom 04.04.2006

Quelle: Thüringer Allgemeine am 04.04.2006

Spur endet in Crawinkel
Tatsachenbericht über den „Waggon von Compiegne“ in der Gemeindeschenke Crawinkel

Seit jeher ranken sich zahlreiche Mythen rund um das Gebiet Crawinkel. Nach 15-jähriger Spurensuche konnte nun das Geheimnis des berühmten „Waggons von Compiegne“ aufgeklärt werden. Dazu wurde am Freitag ein Buch präsentiert.
Von Anica TROMMER

CRAWINKEL. Vor 61 Jahren, am 31. März 1945, kam der berühmteste Eisenbahnwaggon der Welt nach Crawinkel. Was mit dem „Waggon von Compiegne“ danach passierte, blieb seither im Dunkeln. Dankmar Leffler und Klaus-Peter Schambach machten es sich zur Aufgabe, das Geheimnis des Waggons mit der Nummer 2419 D zu lüften. Ihr Ergebnis präsentierten sie in Form eines Buches mit dem Titel „Die geheime Fahrt ins Vierte Reich“ am Freitag Abend in der Gemeindeschenke in Crawinkel.
Der legendäre „Waggon von Comnpiegne“, der auf Befehl des französischen Marschalls Foch von einem Speisewagen in einen Salonwagen umgebaut wurde, war nicht nur Schauplatz der Waffenstillstandsverhandlungen im Jahre 1918, sondern diente auch Hitler als Verhandlungsort. 1921 brachte man den Waggon aus dem Wald von Compiegne nach Paris, wo er für die Öffentlichkeit zugänglich am Invalidendom aufbewahrt wurde. Die Stelle im Wald wurde zu einer Gedenkstätte umgebaut, in der man später auch den Eisenbahnwaggon versteckte. Erst 1940, auf Befehl Hitlers, wurde der Waggon (mehr …)

Was ist dran an „Hitlers Bombe“?

Was ist dran an „Hitlers Bombe“? – vom 26.03.2006

Was ist dran an „Hitlers Bombe“?

von Wolfgang Kampa, erschienen in der Zeitschrift „Geheimnis Jonastal“ Nr. 5 – Ausgabe September 2005, Seite 6-14:

Seit einigen Jahren finden sich in der Literatur immer wieder mehr oder weniger seriöse Buchveröffentlichungen, die sich mit der Existenz einer Atombombe im Dritten Reich beschäftigen. Kein Buch hat jedoch ein so starkes deutsches und internationales Medienecho ausgelöst, wie das im März 2005 erschienene Buch „Hitlers Bombe“ von Rainer Karlsch. Abgesehen vom politischen Aspekt, dass die Behauptung, die Deutschen hätten 1945 eine Atombombe besessen, oder zumindest Kernwaffen getestet, gerade in der heutigen Zeit einiges an Brisanz in sich birgt, hat sich der Jonastalverein mit der technischen Machbarkeit einer deutschen Atombombe auseinandergesetzt. Im Internetforum des Jonastalvereins (www.gtgj.de) entspann sich schon kurz nach Erscheinen des Karlsch-Buches eine inhaltliche und quellenkritische Diskussion.

Zu diesem Zweck wurde eine Expertenrunde zu einem „Runden Tisch“ nach Ohrdruf geladen. Das Kolloquium (mehr …)

61 Jahre Atombombentest in Thüringen?

61 Jahre Atombombentest in Thüringen? – vom 09.03.2006

Quelle: Thüringer Allgemeine am 09.03.2006

Am 4. März 1945 soll nach Ansicht einiger Veröffentlichungen eine neuartige, nukleare Bombe in Thüringen getestet worden sein. Oberflächlich gesehen hatte es bisher den Anschein, dass nur noch nicht ganz klar war, auf welchem Funktionsprinzip diese Wunderwaffe basierte. Der Rest galt mehr oder weniger als längst erwiesen, da sich die eigentlichen Experten und Wissenschaftler mit diesem Thema scheinbar nicht auseinandersetzen wollten.
Von Klaus-Peter SCHAMBACH

Glaubhafte, messtechnische Nachweise wurden bis vor kurzem nicht erbracht und die Beweisführungen waren oft nicht für jeden nachvollziehbar. Dies hat sich zunächst erst einmal schlagartig geändert, nachdem nicht irgendwer am 15. Februar 2006 in einer Presseinformation verkündete: „In Bodenproben keine Spur von Hitlers Bombe“. Mit dieser Meldung legte die Physikalisch-Techni-schen Bundesanstalt (PTB) ihren Analysebericht zu Bodenproben vom Truppenübungsplatz Ohrdruf vor, die fast genau vor einem Jahr im Auftrag des ZDF an die PTB übergeben worden waren. Allerdings wurde im Abschlu (mehr …)

Bomberabsturz bei Gossel am 24.03.1944?

Bomberabsturz bei Gossel am 24.03.1944? – vom 28.02.2006

Quelle: Thüringer Allgemeine am 28.02.2006

Bomberabsturz bei Gossel am 24.03.1944?

Am 06.01.2006 wurde in der TA ein weiterer Augenzeugenbericht zum Absturz eines britischen Bombers bei Gossel veröffentlicht. Frau Schmidt aus Arnstadt war damals 16 Jahre alt und teilte gegenüber der Lokalredaktion mit, dass sie ein brennendes Flugzeug über Arnstadt sah, aber das Datum ihrer Beobachtungen nicht mehr genau nennen kann. Sie sei sich aber sicher, dass es auf keinen Fall der bisher vermutete 24.03.1944 war. Nach einer telefonischen Rückfrage bei der Zeitzeugin gehe ich nun davon aus, dass die beschriebenen Beobachtungen nicht mit dem Absturz bei Gossel zusammenhängen und wahrscheinlich ein anderes Flugzeug beobachtet wurde. Frau Schmidt machte ihre Beobachtungen am späten Vormittag und am gleichen Nachmittag sah sie die Verhafteten in der Innenstadt. Der Absturz bei Gossel soll hingegen nach 22:00Uhr und zu der Zeit erfolgt sein, in der die Briten gewöhnlich angriffen – während der Dunkelheit. Tagangriffe wurden überwiegend durch Amerikaner geflogen.

Ich möchte daher an dieser Stelle noch einmal einige Indizien zusammenfassen, die bisher für den 24.03. als Absturztag sprechen. Gleichzeitig verbinde ich diesen Statusbericht mit der Hoffnung, dass sich ggf. weitere Zeitzeugen aus dem Ilmkreis und Kreis Gotha beim Jonastalverein bzw. der TA melden, damit eine endgültige Klärung möglich wird. Besonders auch aus dem Raum Maneb (mehr …)

Forscher fanden keine Spur von Hitlers Atombombe

Forscher fanden keine Spur von Hitlers Atombombe – vom 22.02.2006

Quelle: Schwäbisches Tagblatt -> http://www.tagblatt.de/index.php?nav2=Im%20Blickpunkt&artikel_id=35587586

Forscher fanden keine Spur von Hitlers Atombombe

Standen die Nazis im zweiten Weltkrieg kurz vor dem Einsatz einer Atombombe? Gab es gar in Thüringen einen Kernwaffen-Test? Mit diesen Spekulationen hat vor Jahresfrist der Historiker Rainer Karlsch einige Aufregung verursacht. Zumindest die zweite Frage kann jetzt mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden.

Auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf in Thüringen, so Karlschs These in seinem Buch „Hitlers Bombe“, habe es im März 1945 im Zuge des Bombenbaus eine Kernexplosion gegeben, bei der möglicherweise hunderte Menschen ums Leben kamen.

Im Auftrag des Zweiten Deutschen Fernsehens wurden daraufhin Bodenproben entnommen und von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) nach allen Regeln der Messkunst untersucht. Die jetzt vorliegenden Resulate besagen: Eine Kernexplosion hat es zumindest an diesem Ort nie gegeben.

Hätte die Explosion tatsächlich stattgefunden, müsste sie sich angesichts der langen Halbwertszeiten gewisser Radionuklide (mehr …)

Keine Bestätigung für «Hitlers Bombe»

Keine Bestätigung für «Hitlers Bombe» – vom 22.02.2006

22. Februar 2006, Neue Zürcher Zeitung
Quelle: http://www.nzz.ch/2006/02/22/ft/articleDLAVV.html

Keine Bestätigung für «Hitlers Bombe»

bt. Rainer Karlsch hat in seinem vor knapp einem Jahr vorgelegten Buch «Hitlers Bombe» die These vertreten, dass Deutschland am Ende des Zweiten Weltkriegs ein weit entwickeltes Programm zum Bau einer Atombombe gehabt habe. Ja, er berichtete sogar von Hinweisen auf erste Testexplosionen in den letzten Monaten des Krieges. Eine vom Zweiten Deutschen Fernsehen in Auftrag gegebene Untersuchung von acht Bodenproben des heutigen Truppenübungsplatzes Ohrdruf in Thüringen, eines der zwei erwähnten Testorte, hat nun jedoch laut der Physikalisch- Technischen Bundesanstalt «keinen Befund» für eine Kernexplosion ergeben.[1]

Die Analyse der Proben sei «nach allen Regeln der Messkunst» vorgenommen worden, schreibt die Bundesanstalt. Sowohl beim Cäsium-137 als auch bei der Häufigkeit der einzelnen Uranisotope seien bei den Messungen einzig Kontaminationen gefunden worden, die auf die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl und die Atombombentests Mitte des vergangenen Jahrhunderts zurückgeführt werden könnten. Mit Stichprobenanalysen lasse sich aber kein wissenschaftlicher Gegenbeweis zum behaupteten Kernwaffentest erbringen. Eine endgültige Bewertung der historischen Zusammenhänge sei damit weiterhin offen, heisst es in der Mitteilung.

Nur die Sonne strahlt in Ohrdruf

Nur die Sonne strahlt in Ohrdruf – vom 16.02.2006

Quelle: Freies Wort am 16.02.2006
VERGANGENHEITSAUFARBEITUNG Bodenproben vom Truppenübungsplatz brachten keine Hinweise auf Atomexplosion im März 1945
Nur die Sonne strahlt in Ohrdruf

Von den Gerüchten über „Hitlers Bombe“ auf seinem Gelände hat der Kommandeur des Truppenübungsplatzes Ohrdruf, Andreas König, inzwischen die Nase voll. – FOTO: ari

VON UNSEREM MITARBEITER EIKE KELLERMANN
Der Historiker Rainer Karlsch sorgte mit seiner These von einem Atomwaffentest der Nazis in Thüringen für Aufsehen. Bodenproben brachten jedoch keinen Beleg für „Hitlers Bombe“. Karlsch aber glaubt weiter daran. Zum Beweis fehlt ihm nur eine Handvoll Dollar.
ERFURT – Natürlich habe er bereits gehört, dass die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) keine Hinweise auf eine Kernexplosion am Truppenübungsplatz Ohrdruf gefunden habe, sagt Karlsch gestern Mittag am Telefon. Doch die Untersuchungsergebnisse der PTB wischt der promovierte Historiker mit der Bemerkung vom Tisch: „Die können Sie vergessen.“ Die Spezialisten der Bundesanstalt in Braunschweig hätten „unsachgemäß“ gearbeitet. So habe die PTB die Proben in Ohrdruf nicht selbst genommen und demzufolge auch nicht in ausreichender Tiefe von mindestens einem halben Meter.

Karlsch weiß am Besten, dass dies nicht möglich war. Er gehörte schließlich zu dem kleinen Trupp, der im vorigen Februar auf dem Truppenübungsplatz einmarschierte. Eskortiert von Platz-Chef Hauptmann Andreas König kämpfte das historische Aufklärungskommando mit dem steinhart gefrorenen Boden. Das einzige, was strahlte, war die Wintersonne. Ein Messgerät spielte zwar kurzzeitig verrückt, pendelte sich dann aber wieder in jener unaufgeregten Stellung ein, die auch etliche Kollegen Karlschs Thesen gegenüber einnehmen. Sie halten „Hitlers Bombe“ für ein Hirngespinst.

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Folgen von
Tschernobyl
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Auch die PTB hat mit ihrer Stellungnahme gestern den Alptraum einer nationalsozialistischen Atombombe platzen lassen. Zumindest vorerst. Verschwörungstheoretiker werden die Ergebnisse wohl nicht beeindrucken und auch seriösen Forschern dürfte klar sein, dass die acht Bodenproben nur das beweisen, was sie beweisen können – und das ist reichlich wenig.

Die Untersuchung, die das ZDF in Auftrag gab und mit einigen tausend Euro bezahlte, ergab laut PTB „keinen Hinweis, dass andere Quellen als der Fallout oberirdischer Atombomben-Tests in den 1950er/1960er Jahren und der Reaktorunfall in Tschernobyl im Jahr 1986 für die Bodenkontaminationen verantwortlich sind“. Insgesamt zeigten die Messergebni (mehr …)

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