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MDR-Fernsehen Mittwoch, 27. November, 20.45 Uhr 27.11.2002
Stollenbereich im Jonastal zwischen Arnstadt und Crawinkel – Ein Film von Achim Heß und Regine Liebich
Was Ihr den Geist der Zeiten heißt,
das ist im Grund der Herren eigener Geist,
in dem die Zeiten sich nur spiegeln. Goethe
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Geheimwaffen im Jonastal – Thüringer Allgemeine; Dienstag, 26. November 2002
„Wir wollen den Beweis antreten, dass es hier eine Hochtechnologieforschung gegeben hat.“ Der Zella-Mehliser Buchautor Thomas Mehner ist davon überzeugt, dass das geheimnisumwitterte Jonastal bei Arnstadt sowie der Raum um Arnstadt, Wölfis und Crawinkel in der Endphase des Dritten Reiches zu einem Zentrum der deutschen Atom- und Raketenforschung ausgebaut wurde. Mehr noch. Am 4. März 1945 soll eine „A-Bombe“ auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf gezündet worden sein, wie er in einem jetzt erschienenen Buch zu belegen versucht.
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Quelle: Zeitzeugen vom 25.11.2002
Cläre Werner
(Burgwartin auf der Wachsenburg bei Arnstadt)
„Ich kann mich noch gut an diesen Tag erinnern. Es war der 4. März 1945. Für den Tag hatten wir eine Geburtstagsfeier für den Abend geplant, diese wurde aber kurzfristig abgesagt … Hans war auch da und half uns noch, dann sagte er uns, dass heute auf dem Übungsplatz (Truppenübungsplatz Ohrdruf d.A.), Weltgeschichte geschrieben wird. Es wird etwas gemacht, was es auf der Welt noch nicht gegeben hat. Wir sollen am Abend auf den Turm gehen und in Richtung Röhrensee schauen. Er wisse auch nicht wie das neue Ding aussehen wird. So waren wir ab 20 Uhr auf dem Turm. Nach 21 Uhr gegen halb zehn war hinter Röhrensee mit einmal eine Helligkeit wie hunderte von Blitzen, innen war es rot und außen war es gelb, man hätte die Zeitung lesen können. Es war alles sehr kurz und wir konnten dann alle nichts sehen, wir merkten nur, dass es eine mächtige Sturmböe gab, aber dann alles ruhig war. Ich wie auch viele andere Einwohner von Röhrensee, Holzhausen, Mühlberg, Wechmar und Bittstedt hatten am anderen Tag oft Nasenbluten, Kopfschmerzen und auch einen Druck auf den Ohren.“
(aus: Edgar Mayer, Thomas Mehner/ Das Geheimnis der deutschen Atombombe/ 2001/ Seite: 206 ff)
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Quelle: Zeitzeugen vom 25.11.2002
Adolf Bernd Freier
(Kurzinformation: Angeblich Ingenieur für Bauwesen, soll verantwortlich für die Stollenarbeiten im Jonastal gewesen sein und arbeitete nach der dokumentierten Aussage unter SS Obergruppenführer Dr. Ing. Hans Kammler)
“ … Eigentlich war die A-Waffe als solche bereits am 2. Juli 1944 fertig. Jedoch waren sich die beiden Wissenschaftsgruppen von Berlin aus uneinig, wer den Forschungssieg trägt und was der Führer dazu sagt. Aus diesem Grund wurde auch in Stadtilm das Forschungs- und Messlabor eingerichtet, welches Diebner führte. Seine eigentliche Versuchsfabrik war jedoch im Objekt ‚Burg‘ – dabei ließ er dort viele andere arbeiten, nur bei speziellen Versuchen war er da. Vor manchen Versuchen war die Sicherheit für uns Deutsche und manchmal auch für einige japanische Gäste sehr hoch. Die Anlage wurde danach bis zu zwei Wochen von den Häftlingen gewaschen. War die Strahlungsgrenze im Labor mit 50 Röntgen begrenzt, so war sie im Objekt (Bereich A-Anlage) 60. In der Anlage war die Strahlung so hoch, dass diese nicht mehr von den Häftlingen gemessen werden konnte. Viele Häftlinge starben an Dünnblut und Glasknochenschwäche (sie wurden von besonderen Ärzten behandelt; ob es Ärzte waren, ich möchte heute nein sagen). Auch zwei Wissenschaftler, Breklein und Schulz, falls die Namen in meinem Gedächtnis richtig sind, waren verstrahlt. Sie waren bei einem Versuch nicht rechtzeitig aus der Anlage gekommen. Dabei wurden zwei Behälter mit dem Sprengstoff gefüllt. Der kleine Behälter wurde am 4. März 1945, als so genannte „Kleine A-Waffe“ mit 100 g an einem 6 m hohen Gerüst gezündet. Es war ein Sekundenblitz mit einer einmaligen Wolke. Die Häftlinge im Umkreis von 500 – 600 m waren alle gestorben, ebenso vier von unseren Leuten. Im Umkreis gab es zahlreiche Häftlinge mit Verbrennungen. Dabei musste man bedenken, dass die zweite Waffe ca. 8.000 g hatte …“
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(c) MDR Quelle: Die Russen in Thüringen vom 21.11.2002
von Jan Schönfelder
Vor zehn Jahren, im Herbst 1992, zogen die letzten sowjetischen Soldaten aus Thüringen ab. Der Freistaat war damit das erste der neuen Länder, aus dem die früheren Besatzer abzogen. Die Soldaten hinterließen nicht nur zwiespältige Erinnerungen und giftige Altlasten, sondern auch zahlreiche Ehrenmäler und Friedhöfe.
47 Jahre sowjetische Besatzung
Im Herbst 1989 waren rund 80.000 sowjetische Soldaten, Zivilisten und Familienangehörige in Thüringen stationiert. Thüringen galt bis zu diesem Zeitpunkt als Aufmarsch- und Kampfgebiet für einen möglichen Krieg zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt. Im Zuge der Verhandlungen über die Deutsche Einheit im Jahr 1990 wurde zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion ein Aufenthalts- und Abzugsabkommen geschlossen. 1994 zogen die letzten 50 Soldaten aus Thüringen ab. Sie haben bis zu diesem Zeitpunkt auf dem Schneekopf im Thüringer Wald den Flugverkehr überwacht.
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Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 27. Oktober 2002
Raketen in Thüringen – Neue Hinweise auf eine unbekannte Nazi-Waffenschmiede VON ANDREAS OBERHOLZ
DÜSSELDORF. „God blessed America.“ Das schrieb die „Washington Post“, als sie den Amerikanern am 27. August 1945 mitteilte, daß sie offenbar nur haarscharf an einem Desaster vorbeigekommen seien. Kurz vor Kriegsende, so hieß es auf der Titelseite, hätten die Nazis mit einer bemannten Rakete experimentiert, die in 17 Minuten den Atlantik überqueren und Ziele wie Washington, New York oder andere Ostküsten- Städte hätte angreifen können.
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