Presseerklärung des Jonastalvereins am 07.05.2005

Presseerklärung des Jonastalvereins am 07.05.2005 – vom 07.05.2005

Heute vor 60 Jahren, am 07. Mai 1945, unterzeichnete Generaloberst Jodl die endgültige Kapitulation Deutschlands im Zweiten Weltkrieg. Das offizielle Ende des Krieges folgte in Europa einen Tag später. Am 02. September 1945 endete dieser Krieg weltweit mit der Unterzeichnung der Kapitulation durch Japan. Anlässlich dieser Jahrestage der Befreiung Deutschlands und der ganzen Welt vom Joch des Nationalsozialismus wollen wir besonders an die Ereignisse erinnern, die mehr als 50 Millionen Menschen mit dem Leben bezahlen mussten. In diesem Zusammenhang möchten die Mitglieder des Jonastalvereins, unterstützt von Geschichtsinteressierten aus ganz Thüringen, bekräftigen, dass nie wieder ein Krieg von deutschem Boden ausgehen darf. Auch dafür haben wir uns unter anderem heute am 07.05.2005 am Bahnhof Crawinkel versammelt.

Am 11. November 1918 endete mit Unterzeichnung der Waffenstillstandsbedingungen im Salonwagen No. 2419 D im Wald von Compiègne der Erste Weltkrieg. Die Bedingungen des nachfolgenden Versailler Vertrages waren neben dem durch diesen mörderischen Krieg verursachten Elend bestimmend für die weitere politische Entwicklung Europas. Der Eisenbahnwaggon (mehr …)

Zwischen Mitternacht und Stunde Null – Die deutschen Raketenforscher

Zwischen Mitternacht und Stunde Null – Die deutschen Raketenforscher – vom 03.05.2005

Quelle: Freies Wort am 03.05.2005

ZWISCHEN MITTERNACHT UND STUNDE NULL

Die unmenschlichen Bedingungen geduldet

VON MATTHIAS THÜSING NORDHAUSEN –

Am 3. Mai unterstellten sich die führenden Raketenforscher des deutschen Reiches der Befehlsgewalt der US-Armee. Für Wernher von Braun und seine Helfer, die zuletzt im KZ Mittelbau-Dora Tausende Häftlinge zum Raketenbau eingesetzt hatten, bedeutete das Ende und Anfang zugleich. Nahtlos durften sie unter der Obhut der Siegermacht in ihren Forschungen anknüpfen, wo sie Wochen zuvor aufgehört hatten. Gaston de Vits erste Begegnung mit Thüringen liegt mehr als 60 Jahre zurück. 1944 wurde der heute 77-jährige Rentner aus Flandern nach Nordhausen überstellt. In seiner Heimat hatte er sich einer Widerstandsgruppe angeschlossen. De Vits Aufgabe in der Zelle bestand zumeist darin, abgeschossene alliierte Piloten oder flüchtige Juden in sichere Verstecke zu begleiten. „Das sah dann meist aus, als wäre hier ein Vater mit seinem Sohn unterwegs.“ Doch die Aktivitäten der Gruppe flogen auf. Er und sein richtiger Vater, der ebenfalls im Widerstand organisiert war, wurden ins Konzentrationslager geschickt. De Vit kam über Buchenwald nach Nordhausen, direkt hinein in das Herz und die Hoffnung der deutschen Waffenproduktion. Den Kohnstein, ein als unterirdisches Treibstofflager geplantes Stollensystem, hatte die SS ab 1943 KZ-Häftlinge unter unmenschlichsten Bedingungen zu einer Rüstungsschmiede umbauen lassen. Ab Mitte 1944 wurden hier unten im Berg die Raketen des deutschen Ingenieurs Wernher von Braun gefertigt. Der damals 16-jährige de Vit landete inmitten der hochqualifizierten Ingenieure aufgrund einer vermeintlichen Begabung: „Ein Deutscher fragte mich, ob ich neben Deutsch auch Französisch sprechen könne. Noch bevor ich antworten konnte, bedeutete mir ein französischer Häftling aus der Gruppe von Wernher von Braun, ich solle zustimmen. Also sagte ich Ja.“ Das sei zwar komplett gelogen gewesen, aber auf diese (mehr …)

Neue Legende von der Bombe

Neue Legende von der Bombe – vom 30.04.2005

Link zur Diskussion im GTGJ-Forum: Rainer Karlsch: Hitlers Bombe

Quelle: www.nordkurier.de -> Artikel vom 30.04.2005

Neue Legende von der Bombe

Von Jürgen Tremper
Neubrandenburg. „Das Gelände war eine kleine Insel. Sie war voller Vegetation, Bäume, hohes Gras, Büsche, es war ein schöner Ort. Es gab einige Häuser aus Beton, die sollten wohl Häuser sein, wirklich als Ziele, um die Wirkung zu verstehen … Ich habe nicht gesehen, wie die Bombe aufgestellt war. Ich habe es danach erfahren. Sie stand auf Pfählen. Hinterher erfuhr ich, dass, wenn die Herstellung einer transportfähigen Bombe gelungen wäre, man sie vom Flugzeug aus abwerfen wollte. Das Experiment aber, dem ich beigewohnt habe, das hat am Boden stattgefunden.“

So schildert Luigi Romersa seine Erinnerungen an den angeblich ersten Kernwaffentest am 12. Oktober 1944 auf Rügen. Ausführlich abgehandelt im dritten Teil des Buches „Hitlers Bombe“ des Berliner Historikers Dr. Rainer Karlsch. Nicht nur das zitierte zweite Kapitel, übrigens überschrieben mit „Auf dem Weg zur vierten ,Wunderwaffe‘?“, provoziert die Frage, ob mehr als sechzig (mehr …)

Ein Betatron am Kickelhahn bei Ilmenau in Thüringen?

Ein Betatron am Kickelhahn bei Ilmenau in Thüringen? – vom 30.04.2005

Quelle: Freien Wort vom 30.04.05

Ein Betatron am Kickelhahn bei Ilmenau in Thüringen?

Weitere Überschrift: Klaus Schöllhorn contra Martin Stade

Gerade zum 60. Jahrestag der Befreiung Deutschlands haben sich doch die Bücher und Fernsehauftritte zu Thüringen in Verbindung der Hochtechnologieforschung gehäuft. Irgendwie möchte nun jeder Historiker, der sich dazu berufen fühlt, seine Nachforschungen zu Papier bringen. So kommt es eben auch vor, daß wie früher in der Schule auch abgeschrieben wird. Nur der Lehrer, welches dies bemerkte, gab schlechte Noten oder die Stunde war gelaufen und Nachsitzen angesagt. Heute ist dies bei solchen teilweisen Geschichtsfälschungen etwas anders. Die Bevölkerung ist hungrig auf neue Nachrichten, kennt teilweise die Zeit nicht mehr, gibt viel Geld aus und bekommt in Schriftform viel Müll vorgesetzt.

Beim Studium im Internet zu Thüringen und der Hochtechnologie zwischen 1943 bis 1945 bin ich dabei auf Veröffentlichungen gestoßen die es nun so wirklich nicht geben kann. So schreibt ein Historiker aus dem Ilmkreis über die Errichtung eines Betatrons nahe Ilmenau unter der Hochfläche des Kickelhahn. Was kann daran falsch sein? Ich ging gemeinsam mit dem Leiter der Bergbauausstellung „Luthersteufe“ Hr. MORITZ dieser Behauptung nach. Herr MORITZ und ich beschäftigen sich nunmehr über 45 Jahre mit der Erforschung des Alt- bergbau im Raum Ilmenau. Hierzu konnte bereits zu DDR-Zeiten ein Umfangr (mehr …)

Der Todesmarsch

Der Todesmarsch – vom 29.04.2005

Quelle: Thüringer Waldbote nr.09/05

Der Todesmarsch
Der Umgang mit dem Thema Tod, dem unausweichlichsten Ereignis im Leben eines jeden einzelnen Individuums ist in unserer derzeitigen gesellschaftlichen Situation ein Tabu. So wundert es wenig, dass die Verdrängung im Einzelfall sich zur kollektiven Amnesie entwickelt, besonders wenn es sich hierbei um die vom Menschen über den Menschen hereinbrechende Gewalt mit massenweisem Exodus handelt und die Frage nach persönlicher oder kollektiver Schuld unbeantwortet bleibt. Die jüngste Geschichte gibt ausreichend Zeugnis über dererlei Verbrechen, die in aller Öffentlichkeit vorbereitet und letztlich auch planstabs-mäßig vollzogen wurden. In meiner unmittelbaren Umgebung, auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf wurden in den wenigen Monaten von November 1944 bis Anfang April 1945 Menschen aus den verschiedensten Nationen unter grausamen Bedingungen zur Arbeit am Bau des unterirdischen Führerhauptquartiers im Jonastal gezwungen. Ein Großteil dieser von Wachmannschaften gequälten, hungernden und frierenden Menschen überlebten dieses Schreckenslager S III nicht. Darunter waren Arbeiter, Ärzte, Universitätsprofessoren und Lehrer. Um den heranrückenden amerikanischen Streitkräften keinen Häftling lebend in die Hände fallen zu lassen, begann am Morgen des 4. April 1945 für die restlichen La (mehr …)

Fingerabdrücke von Uran – TrÜbPl Ohrdruf

Fingerabdrücke von Uran – TrÜbPl Ohrdruf – vom 27.04.2005

Link zur Diskussion im GTGJ-Forum: Rainer Karlsch: Hitlers Bombe

Quelle: Thüringer Allgemeine am 27.04.2005

Fingerabdrücke von Uran

Seit Jahren gibt es Gerüchte über einen Kernwaffentest der Nazis auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf. Wissenschaftler wollen es jetzt genau wissen, die ersten Ergebnisse lassen aufhorchen.

OHRDRUF. „Wir wollten nur erst einmal sehen, ob überhaupt etwas da ist“, sagt Prof. Uwe Keyser von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig (PTB), „und es war etwas da.“ Keyser untersucht mit anderen Wissenschaftlern seiner Einrichtung derzeit Bodenproben, die im Februar dieses Jahres vom Truppenübungsplatz in Ohrdruf entnommen wurden. Mit Genehmigung der Bundeswehr und im Auftrag des ZDF, das auch die weiteren Analysen finanzieren will.

Auslöser dafür waren die anhaltenden Spekulationen über geheime Anlagen der Nazis unter dem Übungsplatz und Augenzeugenberichte (mehr …)

Kernwaffentest nicht ausgeschlossen – TrÜbPl Ohrdruf

Kernwaffentest nicht ausgeschlossen – TrÜbPl Ohrdruf – vom 27.04.2005

Link zur Diskussion im GTGJ-Forum: Rainer Karlsch: Hitlers Bombe

Quelle: Thüringer Allgemeine am 27.04.05

Kernwaffentest nicht ausgeschlossen

Bodenproben vom Truppenübungsplatz in Ohrdruf enthalten radioaktive Stoffe, die zum Bau von Kernwaffen benötigt werden. Damit erhalten Spekulationen über einen möglichen Atomversuch der Nazis zu Kriegsende neue Nahrung.

BRAUNSCHWEIG (TA). Bei der Untersuchung von Bodenproben, die vom Truppenübungsplatz in Ohrdruf stammen, haben Wissenschaftler der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig die Isotope Uran 235 und Lithium 6 nachgewiesen, die unter anderem auch zur Herstellung von Atomwaffen nötig sind. „Auffälligkeiten (mehr …)

Gedenkstätten werden besser geschützt

Gedenkstätten werden besser geschützt – vom 22.04.2005

Quelle: Thüringer Landeszeitung am 22.04.05

Gedenkstätten werden besser geschützt

Erfurt. (dpa/tlz) Das geplante schärfere Versammlungsrecht an den zwei Thüringer KZ-Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora hat im Landtag für Streit gesorgt. Innenminister Karl Heinz Gasser (CDU) warb wie die Fraktionen von CDU und SPD für ein Verbot von Neonazi-Aufmärschen an diesen beiden historischen Stellen. „Buchenwald und Mittelbau-Dora sind für Menschen aus ganz Europa Orte der Trauer, für systematischen Terror und die Herabsetzung der Würde des Menschen“, sagte Gasser. Die PDS warnte vor der Einschränkung von Grundrechten. „Es ist eine absurde Idee, die Demokratie durch die Einschränkung der Demokratie retten zu können“, sagte PDS-Innenpolitiker Roland Hahnemann (parteilos). Mit dem Verbot gehe ein Stück Demokratie verloren. Die Aufmärsche Rechtsextremer müssten im Miteinander (mehr …)

Gemeinsames Gedenken zum 60. Jahrestag der Befreiung

Gemeinsames Gedenken zum 60. Jahrestag der Befreiung – vom 20.04.2005

Amtsblatt Gotha, Gotha Landkreis, Mittwoch, 20. April 2005, Ausgabe: 16/05, Jahrgang:13

Gemeinsames Gedenken zum 60. Jahrestag der Befreiung

Das nasskalte Wetter und Temperaturen knapp um den Gefrierpunkt ließen die Teilnehmer der zentralen Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag der Befreiung einen kleinen Eindruck davon bekommen, wie sich die Häftlinge des Außenlagers S III im Jonastal gefühlt haben müssen. Der Befreiung dieses Außenlagers und der Gräueltaten sowie der unzähligen Opfer aber auch dem Ende des 2. Weltkrieges gedachten der Landkreis Gotha und der Ilm-Kreis in einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung. Über 120 Bürgerinnen und Bürger folgten am 9. April der Einladung der Landräte Dr. Siegfried Liebezeit und Dr. Lutz-Rainer Senglaub an das Mahnmal für die Opfer des KZ Buchenwald-Außenkommando S III im Jonastal.

Landrat Dr. Senglaub begrüßte die zahlreichen Persönlichkeiten aus der Politik, Wissenschaft und Religion, darunter Mitglieder beider Kreistage, Bürgerm (mehr …)

Erinnerung an die Zerstörung des Waggons von Compiègne

Erinnerung an die Zerstörung des Waggons von Compiègne – vom 15.04.2005

Quelle: Thüringer Waldbote am 15.04.2005

Erinnerung an die Zerstörung des Waggons von Compiègne

Die Mitglieder der Geschichts- und Technologiegesellschaft Großraum Jonastal e. V., unterstützt vom französischen Verein Les Amis de la Armistice Compiègne und ebenfalls unterstützt von weiteren Geschichtsinteressierten, wollen gemeinsam dauerhaft an die Zerstörung des berühmtesten Eisenbahnwaggons der Welt bei Crawinkel erinnern. Die Dokumentation der Geschichte des Waggons von Compiègne ist unserer Meinung nach besonders wichtig, da dieser derzeit nachweisbar neben den Stollen im Jonastal und dem Amt 10 als wichtigster, historischer Beleg für die Bedeutung des Gebietes um den Truppenübungsplatz Ohrdruf gegen Ende des 2. Weltkrieges steht. Wir sind uns dabei der besonderen Bedeutung dieses Waggons für die europäische Geschichte bewusst und sehen darin ein Chance, diese noch (mehr …)

Translate »