Wider das Vergessen – Gedenken am 07.11.2004

Wider das Vergessen – Gedenken am 07.11.2004 – vom 17.11.2004

Quelle: Gothaer Amtsblatt am 17.11.2004

Wider das Vergessen
Gemeinsame Gedenkfeier am Mahnmal Außenkommando S IM im Jonastal

(ÖIAM/Uh) Um gemeinsam der offiziellen Errichtung des Außenkommandos S III des Konzentrationslagers Buchenwald vor 60 Jahren zu gedenken, trafen sich am 7. November 2004 Vertreter beider Landkreise, des Landkreises Gotha und des Ilm-Kreises, an der Gedenkstätte in Espenfeld und legten Kränze nieder. Neben beiden Landräten, den Bürgermeistern der Stadt Ohrdruf, Klaus Scheikel, der Stadt Arnstadt, Hans Christian Köllmer, und der Gemeinde Espenfeld, Frau Ehrhardt, und zahlreicher Vertreter von Parteien, Vereinen und Verbänden nahmen als Vertreter beider Kreistage Professor Dr. phil. habil. Schröder für den Landkreis Gotha und Frau Misch für den Ilm-Kreis an der Gedenkveranstaltung teil. Als Ehrengäste weilten u.a. Heinz Koch, Stellvertreter von Professor Dr. Ludwig Elm, Vorsitzender des Thüringer Verbandes der Verfolgten des Naziregimes, Herr Alt, Vorsitzender der Geschichts- und Technologiegesellschaft Großraum Jonastal e.V., und der ehemalige Häftling Victor Wyscheslawski, der als 1 7-Jähriger im Jonastal die Hölle des Naziregimes erleben musste, der Gedenkfeier bei. (mehr …)

Crawinkel/ Hildburghausen: Radioaktive Grenzwerte überschritten – Wildschweine in zwei Gebieten

Crawinkel/ Hildburghausen: Radioaktive Grenzwerte überschritten – Wildschweine in zwei Gebieten des – vom 16.11.2004

Quelle: Freies Wort 16.11.2004

Wildschweine in zwei Gebieten des Thüringer Waldes unter der Lupe

ERFURT/HILDBURGHAUSEN – Fast zwei Jahrzehnte nach dem Supergau von Tschernobyl sind auch im Freistaat die Folgen noch deutlich zu spüren. Während die amtlichen Lebensmittelkontrolleure für Pilze und Waldfrüchte Entwarnung geben, sieht es beim Wild anders aus. Bei Wildschweinen werden die Grenzwerte für radioaktives Cäsium teilweise deutlich überschritten. Von den im vergangenen Jahr untersuchten 146 Tieren war dies bei zehn Prozent der Fall. In diesem Jahr stehen bislang 7,4 Prozent zu Buche.

„Allerdings ist diese Kontamination auf zwei eng begrenzte Gebiete im Thüringer Wald zu reduzieren“, sagt Karin Schindler, Referatsleiterin im Thüringer Sozialministerium. Aus diesem Grund gebe es dort eine generelle Untersuchungspflicht für erlegtes Schwarzwild, dessen Fleisch in den Verkehr gebracht werde.

Betroffen ist jeweils ein Gebiet in den Räumen Hildburghausen und Crawinkel. In allen übrigen Wäldern Thüringens werden weiterhin Stichproben untersucht. (mehr …)

Beisetzung in Buchenwald – Sterbliche Überreste von Häftlingen erhalten Ruhestätte

Beisetzung in Buchenwald – Sterbliche Überreste von Häftlingen erhalten Ruhestätte – vom 13.11.2004

Quelle: Thüringer Allgemeine vom 13.11.2004

Beisetzung in Buchenwald
Sterbliche Überreste von Häftlingen erhalten Ruhestätte

Schon einmal waren in Buchenwald die sterblichen Überreste von Häftlingen gefunden worden. Auf dem Dachboden des Krematoriums entdeckte man im Mai 1997 700 Urnen mit Asche- und Knochenresten, die später im Rahmen einer interkonfessionellen Feier auf dem Friedhof beim Glockenturm beerdigt wurden. Eingang fand der Fund auch in einem Buch. In Der Aschemensch von Buchenwald erschuf der Ungar Ivan Ivanji, der selbst auf dem Ettersberg eingesperrt war, ein Wesen, in dem sich die Identitäten und Kulturen der Toten zu einer Art nachgelassenem Bewusstsein gemeinsamen Trauerns und Erinnerns vereinen. (mehr …)

RÜBENSUPPE, ZWÖLF STUNDEN SCHICHT, MONATE OHNE WASCHEN – Den Weg pflastern täglich Leichenberge

RÜBENSUPPE, ZWÖLF STUNDEN SCHICHT, MONATE OHNE WASCHEN – Den Weg pflastern täglich Leichenberge – vom 11.11.2004

Quelle: Freies Wort – Ilmkreis am 11.11.2004

RÜBENSUPPE, ZWÖLF STUNDEN SCHICHT, MONATE OHNE WASCHEN
Den Weg pflastern täglich Leichenberge

ARNSTADT – Tausende Häftlinge ließen 1944/45 im Außenlager S III im Jonastal und in Ohrdruf ihr Leben. Am Wochenende wurde ihrer gedacht. Einer der überlebte, erinnert sich. „Ich weiß nicht, wie ich es schaffte, zu überleben“, als Victor Wyscheslawski im Saal der „Goldenen Henne“ diese Worte spricht, scheint alles den Atem anzuhalten.
Zuvor haben der 77-Jährige Russe und Dr. Helga Raschke – die Wissenschaftlerin forscht seit über vier Jahrzehnten zum dunkelsten Kapitel in der Geschichte des Jonastales – eine Stunde lang über die Gräueltaten der Nazis gesprochen, vom unsäglichen Leid der Häftlinge berichtet. Historische Aufnahmen und Zeitzeugenaussagen belegen alles äußerst lebendig.

Am 7. November 1944 rief die SS das Außenlager S III ins Leben, zunächst auf den schon seit 1871 als Truppenübungsplatz dienenden 480 Hektar bei Ohrdruf. Zum Jahresende wurden Außenstellen in Crawinkel, Espenfeld und dem Jonastal gegründet. Zunächst 2500 Häftlinge bringt man aus den Konzentrationslagern dort hin. Bis Ende 1944 wird die Zahl um ein Vielfaches steigen. 10555 Häftlinge ergibt die Lagerzählung, durchgeführt in den wenigen Stunden am 24. Dezember in denen ausnahmsweise einmal nicht gearbeitet wird. Bis April 1945 sind es dann 13726. (mehr …)

60 JAHRE NACH DEM MORDEN – Entschuldigung des Gothaer Landrats

60 JAHRE NACH DEM MORDEN – Entschuldigung des Gothaer Landrats – vom 09.11.2004

Quelle: Freies Wort vom 09.11.2004

60 JAHRE NACH DEM MORDEN
Entschuldigung des Gothaer Landrats

ESPENFELD – Vertreter des Ilm-Kreises, des Landkreises Gotha, Mitglieder von Opferbünden und interessierte Bürger gedachten am 7. November, 60 Jahre nachdem das Außenkommando S III von den Faschisten gegründet worden war, auf dem Ehrenfriedhof nahe Espenfeld der Opfer.

Geheime Waffenproduktion, versteckte Schätze, Führerhauptquartier – um die Stollen im Jonastal ranken sich mittlerweile Gerüchte, Legenden und Spekulationen. All zu leicht werden dabei aber die Häftlinge vergessen, die unter menschenunwürdigen Bedingungen das Stollensystem im Muschelkalk schufen. Wider das Vergessen wurde genau 60 Jahre nachdem das sogenannte S III zunächst auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf, später auch in Crawinkel, Espenfeld und dem Jonastal neue Tote brachte, gemahnt. (mehr …)

Gedenken: Gegen das Vergessen – 60. Jahrestag Beginn der Bauarbeiten im Jonastal

Gedenken: Gegen das Vergessen – 60. Jahrestag Beginn der Bauarbeiten im Jonastal – vom 08.11.2004

Thüringer Allgemeine Arnstadt – 08.11.2004

Gedenken: Gegen das Vergessen

Genau 60 Jahre ist es her, dass eines der schrecklichsten Außenkommandos des Konzentrationslagers Buchenwald errichtet wurde. An tausende Menschen, die nahe Espenfeld auf grausame Art ihre Leben verloren, wurde gestern in mehreren Gedenkveranstaltungen erinnert.Es war am 7. November 1944, als man das Außenlager SIII auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf offiziell einrichtete. Damals hatte die SS bereits mehrere Häftlingskolonnen durch das Jonastal hierher getrieben. Bis Dezember 1944 stieg die Zahl der Internierten, deren Aufgabe es war, unter unmenschlichen Bedingungen ein weit verzweigtes Stollensystem in die Muschelkalkhänge des Jonastales zu treiben, auf 7648. Wenige hielten die strapaziöse Arbeit und die brutalen Misshandlungen bis zum Frühjahr 1945 durch. Von jenen der zum Ende hin 13 726 Häftlinge, die bis zum Vormarsch der Alliierten überlebten, mussten nach Räumung des Lagers viele auf den Todesmärschen ihr Leben lassen. (mehr …)

Wo das Vertrauen starb – 60. Jahrestag Beginn der Bauarbeiten im Jonastal

Wo das Vertrauen starb – 60. Jahrestag Beginn der Bauarbeiten im Jonastal – vom 08.11.2004

Thüringer Landeszeitung – Lokalteil Gotha 08.11.2004

Wo das Vertrauen starb

Crawinkel/Espenfeld. (tlz) In nur sechs Monaten hatten es hier die Nationalsozialisten geschafft, über 7000 Menschen auf Grund grausamer Arbeitsbedingungen und bestialischer Misshandlungen zu töten. Ein neues Führerhauptquartier und unterirdische Rüstungsbetriebe in den Thüringer Muschelkalkbergen sollten den bereits verlorenen Krieg noch retten. Weitere 2700 Häftlinge starben im April 1945 auf den Todesmärschen in Richtung Buchenwald und anderer KZ-Stammlager. Viele der Überlebenden des Sondervorhabens III der SS im Dreieck Arnstadt/Ohrdruf/Crawinkel haben nie wieder einen Weg in die Menschlichkeit oder in die Zivilisation gefunden. (mehr …)

Frau Nolte kritisiert Strucks Strategie beim TÜP (Ohrdruf)

Frau Nolte kritisiert Strucks Strategie beim TÜP (Ohrdruf) – vom 05.11.2004

Thüringer Allgemeine am 05.11.2004

> Nolte kritisiert Strucks Strategie beim TÜP

OHRDRUF. Bundestagsabgeordnete Claudia Nolte sah sich gestern bei einem Besuch in Ohrdruf darin bestätigt, dass die von Verteidigungsminister Struck angekündigte Nutzungsänderung und Personalkürzung für den Truppenübungsplatz einer Schließung gleichkommt. „Wenn man um 110 Stellen streichen will und nicht mehr scharf geschossen werden soll, dann sollte der Minister ehrlich dazu sagen, dass der Truppenübungsplatz still gelegt wird“, so Claudia Nolte. Die verbliebenen 30 Dienstposten seien lediglich zur Verwaltung des Platzes da. 30 Personen zur Sicherung einzusetzen ist für Herrn Struck billiger, als den Truppenübungsplatz für viele Millionen Euro zu sanieren, so Noltes Eindruck. Damit sei die Kürzung eine Augenwischerei der Öffentlichkeit.

Bald lautlose Stille auf Platz – Kein Gefechtsschießen auf TÜP Ohrdruf

Bald lautlose Stille auf Platz – Kein Gefechtsschießen auf TÜP Ohrdruf – vom 04.11.2004

Quelle: Thüringer Landeszeitung vom 04.11.2004

Bald lautlose Stille auf Platz
Kein Gefechtsschießen auf TÜP

von Conny Möller

Gotha/Ohrdruf. (tlz) „Wir fühlen uns als Bauernopfer von Thüringen“, kommentiert Hauptmann Andreas König, Kommandeur des Truppenübungsplatzes Ohrdruf die Streichaktion des Verteidigungsministers. Von derzeit 140 Beschäftigten sollen 110 Stellen auf dem Truppenübungsplatz gestrichen werden.

Bei Hauptmann Konig stand gestern das Telefon nicht still. Ob Kommunalpolitiker oder Familienangehörige, (mehr …)

Thüringen behält seine Kasernen – TrÜbPl Ohrdruf bleibt (vorerst)

Thüringen behält seine Kasernen – TrÜbPl Ohrdruf bleibt (vorerst) – vom 02.11.2004

Thüringer Allgemeinen vom 02.11.2004:

Thüringen behält seine Kasernen

Verteidigungsminister Peter Struck hat gestern den Kommandeuren betroffener Einheiten sein Konzept zur Reform der Bundeswehr vorgelegt. In Thüringen bleiben alle sieben Kasernen und damit etwa 8000 Bundeswehr-Posten erhalten.

BERLIN/ERFURT (TA). Die Karl-Günther-Kaserne in Sondershausen wird sogar um 220 Dienstposten und die Kyffhäuser-Kaserne in Bad Frankenhausen von derzeit 920 auf 1240 Stellen aufgestockt. Das bestätigte gestern Abend die Sondershäuser Bundestagsabgeordnete Gisela Hilbrecht (SPD) gegenüber dieser Zeitung.

Dicht gemacht werden sollen jedoch die Kreiswehrersatzämter in Mühlhausen und in Gera, wo schätzungsweise jeweils 50 Dienststellen wegfallen. Auch auf dem Truppenübungsplatz in Ohrdruf will man etwa 100 Stellen streichen. Im Gegenzug soll dafür die Friedenstein-Kaserne in Gotha um 70 Stellen verstärkt werden. Außerdem sollen bundesweit alle Verteidigungsbezirkskommandos geschlossen und dafür elf Landeskommandos errichtet werden. Davon könnte auch Erfurt betroffen sein. (mehr …)

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